Mann ist angegurtet
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Chronik

Neue Kampagne gegen Gurtmuffel

Seit 45 Jahren sind Fahrzeuglenker in Österreich verpflichtet, sich anzugurten. Aber noch immer schnallen sich rund drei Prozent der oberösterreichischen Autofahrer nicht an. Eine neue Kampagne soll jetzt die Gurtpflicht wieder ins Gedächtnis rufen.

Nach Einführung der Pflicht war die Gurtmoral mit etwa 20 Prozent eher gering. Sie stieg erst sprunghaft an, als ab Juli 1984 für Gurtsünder 100 Schilling Strafe fällig wurden. Bei den Mitfahrern auf der Rückbank liegt die Zahl der Gurtmuffel mit neun Prozent noch höher als bei den Menschen in der ersten Reihe, wie eine Erhebung des Kuratoriums für Verkehrssicherheit im vergangenen Dezember ergeben hat.

Kampagne gegen Gurtmuffel

Für manche ist der Griff zum Gurt im Auto keine Selbstverständlichkeit: Etwa drei Prozent der oberösterreichischen Autofahrer und Autofahrerinnen schnallen sich nicht an.

Gesetzeslücke verhindert Strafen

Gurtsünder kommen trotz Gurtpflicht mitunter ungestraft davon, kritisiert der Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, Othmar Thann, weil Strafen erst dann fällig werden, wenn man direkt während der Fahrt erwischt wird. Eine Strafe dürfe erst dann ausgesprochen werden, wenn ein Autofahrer angehalten wird, und immer noch keinen Gurt angelegt hat. Diese Gesetzeslücke müsse dringend geschlossen werden, so Thann.

Achtmal höhere Überlebenschance

Das Land Oberösterreich, die Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer und das Kuratorium erinnern jetzt mit der Kampagne „Mit Gurt sicherer durch den Verkehr“ daran, dass der Sicherheitsgurt lebensrettend ist. Die Überlebenschance ist bei einem Unfall mit angelegtem Sicherheitsgurt etwa achtmal höher als ohne. Rund ein Drittel der tödlich verunglückten Autoinsassen der letzten Jahre war nicht angegurtet. Dabei reiche oft schon eine vergleichsweise geringe Geschwindigkeit, erklärt FPÖ-Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner:

Sujet aus Gurtmuffel Kampagne
Land OÖ

„Ohne Gurt fliegst du raus“ und „Jeder Klick ist entscheidend“ sind Botschaften, die unter anderem mit Plakaten am Straßenrand und Klebefolien auf Bussen und Lastwagen in den kommenden Wochen die Gurtpflicht ins Gedächtnis rufen werden.