Bewohner in Altenheim
pexels/Matthias Zomer
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Coronavirus

Anschober: Lockerungen bei Heimbesuchen

Gesundheitsminister Rudi Anschober hat am Dienstag Lockerungen bei den Besuchsregeln in Alters- und Pflegeheimen angekündigt. Diesbezüglich befinde man sich in einem „guten Arbeitsprozess“ mit den Bundesländern.

Man habe „fixiert, dass es in der ersten Märzwoche entsprechende Schritte geben wird“. Dabei handle es sich um „langsame Schritte, aber deutliche Verbesserungen“, sagte der Gesundheitsminister. Erst am Montag hatten die oberösterreichische Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) Lockerungen bei den Besuchsregeln gefordert.

Derzeit nur ein Besuch pro Woche

Man habe sich bereits darauf geeinigt, Lockerungen durchzuführen, wenn die Bewohner geimpft sind. Derzeit gilt für Alters- und Pflegeheime, dass Bewohner maximal einmal pro Woche von einer Person besucht werden dürfen. Davon ausgenommen sind etwa Palliativ- und Hospizbegleitung sowie Seelsorge. Besucher dürfen nur eingelassen werden, wenn sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Im Fall eines Antigentests darf die Abnahme nicht länger als 24 Stunden zurückliegen, bei einem PCR-Test nicht länger als 48 Stunden.

145 Neuinfektionen in Oberösterreich

Von Montag auf Dienstag wurden in Oberösterreich 145 CoV-Neuinfektionen gemeldet. Demnach gelten derzeit 2.201 Menschen als infiziert (Stand: Dienstag, 17.00 Uhr). Österreichweit gab es in den letzten 24 Stunden 1.727 neue Coronavirus-Fälle. Das Infektionsgeschehen ist nach wie vor in der Stadt Wels und auch in den Bezirken Braunau und Schärding verhältnismäßig am höchsten. In den letzten 24 Stunden sind laut Landeskrisenstab 145 Neuinfektionen dazugekommen. 1.511 Oberösterreicher sind bisher im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Die Lage in den heimischen Spitälern sei trotz Entspannung angespannt, heißt es. 111 CoV-Patienten müssen in Spitälern behandelt werden. 16 von ihnen auf Intensivstationen, heißt es vom Landeskrisenstab am Dienstag. Das Gesundheits- und das Innenministerium haben 1.727 neu registrierte Coronavirus-Fälle (Stand: heute, 9.30 Uhr) innerhalb der letzten 24 Stunden gemeldet.

Friseure auf Achse

Beim Neustart am 8. Februar war die Freude bei vielen Friseuren groß, endlich wieder aufsperren zu können. Mittlerweile leiden manche Salons unter einem regelrechten Kundenschwund.

Fast alle Kinder wieder in der Schule

Fast 99 Prozent der Schüler und Schülerinnen haben in der ersten Woche nach dem Lockdown am Präsenzunterricht teilgenommen. Laut Bildungsdirektion haben nur bei 1,4 Prozent die Eltern die Zustimmung zu den CoV-Selbsttests nicht erteilt und ihre Kinder deshalb zu Hause behalten. In der ersten Woche wurden etwas mehr als 163.300 Schüler und Schülerinnen getestet, 38 davon mit einem positiven Ergebnis. Mehr…

Impfungen schreiten voran

Die Gesamtanzahl der durchgeführten Impfungen in OÖ liegt am Dienstag bei 98.235. Diese teilen sich wie folgt auf:

  • in Alten- und Pflegeheimen: 22.408
  • in Krankenanstalten: 12.215
  • Über-80-Jährige (außerhalb APH): 16.112
  • niedergelassene Ärzte: 2.051
  • Rettungsdienste: 3.536
  • 2. Teilimpfung: 41.913

Rotes Kreuz im Ausnahmezustand

Das Rote Kreuz ist nun schon seit einem Jahr im Ausnahmezustand. Allein in OÖ kämpfen 13.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rettungsdienst sozusagen direkt an der Front im Kampf gegen das Virus. 3.600 von ihnen sind inzwischen geimpft, aber Rot-Kreuz-Präsident Walter Aichinger, selbst bis 2018 ÖVP-Landtagsabgeordneter, nimmt die Politik in die Pflicht. Die aktuelle Situation ist aus seiner Sicht mit der Flüchtlingskrise 2015 vergleichbar. Denn aus der medizinischen CoV-Krise sei inzwischen eine Krise der Politik und Verwaltung geworden.

„Wenn ich aber zunächst hingehe und sage ‚Ah da brennt’s jetzt, dieses Haus. Unterhalten wir uns mal, was wäre die beste Lösung wenn wir 500.000 Flüchtlinge durch Österreich zu bringen haben‘, und man setzt sich zunächst hin auf der politischen Ebene und sagt ‚Wer könnte denn das machen, wie könnte denn das geschehen?‘ dann dauert das. Und das ist aber nicht die Lösung, das ist das Problem. In der Politik ist man gewohnt, quasi die Verkündung des Heils, und dann passiert das auch oder soll das passieren. Nur mit einem Virus kann man nicht verhandeln, das hat seine eigene Dynamik“, so Aichinger.

Eine halbe Million Tests durchgeführt

Eine halbe Million Tests, mehr als 300.000 Telefonate über die Hotline 1450 und über 13.000 Transporte von möglicherweise oder tatsächlich an Covid-19 erkrankten Patienten – so lautet die Bilanz des Oberösterreichischen Roten Kreuzes nach einem Jahr CoV in Zahlen. Seit Beginn des CoV-Einsatzes wurden demnach rund 253.000 PCR-Tests in Drive-In-Teststationen und mit mobilen Teams abgenommen, zählt man noch die neuen Antigentests dazu, kommt man auf eine halbe Million Abstriche. 6.000 freiwillige Mitarbeiter haben dabei mitgeholfen.

Derzeit betreibt das Rote Kreuz im Bundesland 15 Drive-In-Teststationen und 19 mobile Test-Teams, zudem sind Experten der Rettungsorganisation in jedem Bezirk an den Antigen-Teststraßen im Einsatz. Die Mitarbeiter der telefonischen Gesundheitsberatung 1450 haben mittlerweile mehr als 305.000 Anrufe abgewickelt.