Gebäude der Arbeiterkammer OÖ
ORF/sk
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Coronavirus

Arbeiterkammer verzeichnet Rekordjahr

Für die Arbeiterkammer war 2020 ein Rekordjahr. Noch nie habe es so viele Anfragen von Mitgliedern gegeben, heißt es am Montag von der Interessensvertretung. Die Zahl der Beratungen sei um 15 Prozent auf 375.000 gestiegen.

Im Mittelpunkt sind bei den Anfragen naturgemäß CoV-bedingte Unklarheiten gestanden, zum Beispiel zu den Regelungen rund um die Kurzarbeit. Hier hat es aus Sicht von Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich, zudem zu wenige Kontrollen gegeben, ob denn eine Kurzarbeit wirklich nötig sei und auch ob die Arbeitszeiten tatsächlich entsprechend reduziert wurden.

Welle an Anfragen nach CoV-Ankündigungen

Die Ankündigungen der Bundesregierung in Pressekonferenzen habe jedesmal eine wahre Welle an Anfragen ausgelöst. Oftmals sei das auch für die Berater schwierig gewesen, weil die notwendigen Verordnungen noch gar nicht vorgelegen seien, so Kalliauer. „Bis heute sind manche Fragen noch nicht gelöst, wenn ich nur daran denke, dass zum Beispiel die Frage ‚Was passiert, wenn ich einen schwer kranken oder gefährdeten Partner im Haushalt habe?‘, da hat man die Menschen alleine gelassen“, so Kalliauer.

120 Millionen Euro erkämpft

Gleichzeitig sei aber auch die Beratung in sozial- und arbeitsrechtlichen Fragen fortgeführt worden. Typischerweise geht es dabei um vorenthaltene Löhne, unbezahlte Überstunden oder fehlende Kündigungsentschädigungen, oft liegen die Beträge nur im zweistelligen Bereich, ärgert sich Kalliauer. „Und ich habe auch schon von Wirtschaftsseite gehört ‚Ihr seid so pingelig‘, ja aber für die betroffenen Menschen, die dafür auch Arbeit leisten ist das mitunter viel Geld“, so Kalliauer. Insgesamt hat die Arbeiterkammer in Oberösterreich im vergangenen Jahr 120 Millionen Euro für ihre Mitglieder erkämpft.