Mitarbeiter der neuen Corona-Teststraße beim Schloss Schönbrunn aufgenommen am Mittwoch, 3. Februar 2021
APA/Helmut Fohringer
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Coronavirus

Aktuelle Situation: 2.052 aktive Fälle

Der Landeskrisenstab vermeldet wieder über 2.000 aktive CoV-Fälle (Stand: Sonntag 8.00 Uhr). Allein am Samstag sind 254 Neuinfektionen dazugekommen. Die Zahlen steigen demnach weiter.

Von Freitag auf Samstag sind in OÖ 254 neue CoV-Fälle dazugekommen. 2.052 Menschen gelten in OÖ derzeit als Covid-19 positiv. 98 müssen in Spitälern behandelt werden, zwölf Patienten liegen auf Intensivstationen, heißt es vom Krisenstab des Landes (Stand: Sonntag, 8.00 Uhr). 1.506 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben.

Zwar gehen die Zahlen laut Krisenstab wieder nach oben, aber es falle auf, dass es momentan keine Clusterbildungen gebe. Die Öffnungsschritte vor knapp zwei Wochen werde man in den Zahlen wohl erst in den kommenden Wochen und Monaten sehen, heißt es.

Simulationen deuten auf weitern Anstieg

Zwar habe man die Lage aktuell im Griff, heißt es vom Landeskrisenstab. Aber: die Virusmutationen bereiten Sorgen. Derzeit gibt es laut Krisenstab des Landes 880 Verdachtsfälle bei der britischen Virusvariante. Und: Es gibt Modelle, wonach sich die aktuellen Infektionszahlen aufgrund der höheren Ansteckungswahrscheinlichkeit verzehnfachen könnten. Experten merken aber auch an, dass das lediglich Rechenmodelle sind. Öffnungsschritte seien gerechtfertigt, sofern die das Infektionsgeschehen kontrollierbar bleibt, sagt Medizininformatiker Stephan Winkler von der FH Oberösterreich im ORF-Interview.

Zahl der Neuinfektionen steigt

Laut Krisenstab des Landes waren am Freitag in Oberösterreich 1.846 Fälle von Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Von Donnerstag auf Freitag wurden in Oberösterreich 237 Neuinfektionen registriert.

Österreichweit gab es von Freitag auf Samstag 1.877 Neuinfektionen, das teilten das Innen- und Gesundheitsministerium mit. Am Samstag vor einer Woche (13. Februar) hatte die Zahl der Neuinfektionen gegenüber dem Vortag 1.433 betragen. Am 6. Februar, dem letzten Samstag vor der Lockdown-Lockerung, wurden 1.333 bestätigten neue positive Fälle gemeldet. Die Sieben-Tages-Inzidenz – die Zahl der Neuinfektionen in diesem Zeitraum pro 100.000 Einwohner – lag am heutigen Samstag österreichweit betrachtet bei 126,2. Am Vortag hatte sie 121,2 betragen. Die 14-Tage-Inzidenz lag bei 236,1. Die Zahl der aktiven Fälle betrug am Samstag 15.885. Mehr…

Impfungen in Heimen bald abgeschlossen

Die Coronavirus-Impfungen in allen 135 Alten- und Pflegeheimen in Oberösterreich sollen bis Ende Februar abgeschlossen sein, so Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) und Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ). Im März sollen die Impfungen dann in Behindertenwesen fortgeführt werden, sowie in den mobilen Diensten in der Altenbetreuung und weiterer Dienstleister.

Ebenso sollen auch Menschen mit Beeinträchtigungen geimpft werden. Derzeit sind insgesamt fast 95.000 Impfungen verabreicht worden, fast 40.000 Menschen haben auch die zweite Teilimpfung erhalten, heißt es aus dem Landeskrisenstab.

Insgesamt wurden in OÖ bisher 94.916 Coronavirus-Impfungen durchgeführt. Diese teilen sich wie folgt auf:

  • Alten- und Pflegeheimen: 22.218
  • Krankenanstalten: 11.583
  • Über-80-Jährige (außerhalb APH): 16.040
  • niedergelassene Ärzte: 2.051
  • Rettungsdienste: 3.524
  • 2. Teilimpfung: 39.500

Forderung nach Lockerung für Besuche in Heimen

Am Samstag haben parteiübergreifende Rufe nach Lockerungen der Besuchsmöglichkeiten in oberösterreichischen Alten-und Pflegeheimen aufhorchen lassen. Sowohl der Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger als auch der Landesobmann des ÖVP-Seniorenbundes, Altlandeshauptmann Josef Pühringer, forderten in verschiedenen Presseaussendungen ein Ende der restriktiven Maßnahmen. Beide argumentierten, dass die Durchimpfung sowohl bei Bewohnern wie auch beim Pflegepersonal voranschreite.

Luger: „Zumindest ein Besuch pro Tag“

Man habe null positiv Getestete in den Linzer Heimen, auch dank der schon verabreichten Vakzine, sagte Luger. 80 Prozent der Bewohner seien mittlerweile geimpft. Die von Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) in Aussicht gestellten Lockerungen blieben dagegen aus. „Es sollte je Bewohner zumindest wieder ein Besuch pro Tag möglich sein“, forderte Luger.

Voraussetzung seien die Einhaltung aller Vorsichtsmaßnahmen wie negative Testergebnisse. Der Bürgermeister ortete auch eine „grobe Ungleichbehandlung“ zwischen jenen, die daheim gepflegt werden und täglich Besuche empfangen könnten und den Menschen in den Betreuungseinrichtungen samt strenger Regeln. „Vereinsamung schadet auch der Gesundheit“, sagte Luger.

Pühringer: „Drei Besuche pro Woche“

In ein ähnliches Horn stieß Seniorenbund-Obmann Josef Pühringer. Seine Organisation erreichten täglich Klagen besorgter Angehöriger, dass ihre hochbetagten Ehepartner, Eltern oder Großeltern gesundheitlichen Schaden durch die schon lang andauernde Isolation und die dadurch verursachte Vereinsamung nehmen würden. 70 Prozent der Bewohner seien schon durchgeimpft, wie ein großer Teil des Personals.

„Konkret soll es zumindest drei Besuchsmöglichkeiten pro Woche geben und auch die Anzahl der Besucher soll erhöht werden“, lautete die Forderung von Pühringer und Landesgeschäftsführer Franz Ebner. Der monatelange Entzug engster Angehöriger stelle für die Heimbewohner „eine Zumutung“ dar. Eine hohe Durchimpfungsrate wurde von der Politik immer als Rückfahrkarte zurück in ein normales Leben in Aussicht gestellt.

Experte rechnet mit Pleitewelle

Vor allem kleine Betriebe könnten von großen aufgekauft werden, sagt Wirtschaftsexperte Gabriel Felbermayr. Der Druck für die Gastronomie steigt: das ständige Auf- und Zusperren sei laut dem Experten keine Lösung. Er glaubt, dass der Gastro und dem Eventbereich eine Pleitewelle drohen könnte. Der Oberösterreicher ist Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Deutschland. Er sieht die Schließungs- und Öffnungsschritte in den vergangenen Monaten kritisch. Mehr…

Skigebiete schränken teilweise Betrieb ein

Die sieben großen Skigebiete in Oberösterreich werden zum Großteil bis Ende März offen halten. Und wenn es das Wetter, die Schneelage und die CoV-Verordnungen zulassen, auch noch bis zum Ostermontag am 5. April. Mit massiven Einbußen im Vergleich zum einem Normaljahr müssen aber alle rechnen. Und deshalb schränken manche auch das Liftangebot ein. Mehr…