Kepler Universitätsklinikum Linz, Eingang zur Uniklinik
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Chronik

50 Kinder erkranken jedes Jahr an Krebs

Von 300 jungen Menschen, die unter 20 Jahre alt sind, erkrankt einer an Krebs – etwa 50 pro Jahr, so die Statistik. An der Linzer Uniklinik liegen die Heilungschancen für Kinder- und Jugendliche mittlerweile bei durchschnittlich 80 Prozent.

Ob groß oder klein – eine Krebsdiagnose zu bekommen, stellt das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen gehörig auf den Kopf. 13 Plätze stehen auf der Kinderonkologie zur Verfügung.

Bei der Behandlung der jungen Patienten stehe Ehrlichkeit an oberster Stelle, so Georg Ebetsberger, der leitende Oberarzt der Kinder-Onkologie, im Interview mit dem ORF Oberösterreich anlässlich zum Internationalen Kinderkrebstag am 15. Februar: „Ich denke, dass es wichtig ist, den Eltern gegenüber immer die Ehrlichkeit zu bewahren, ohne die Hoffnung zu nehmen, weil man nur dadurch in dieser belastenden Situation auch das nötige Vertrauen aufrecht erhalten kann“.

Leukämie als häufigste Erkrankung im Kindesalter

Die häufigste bösartige Erkrankung im Kindesalter, ist laut Medizinern akute Leukämie, aber auch Tumore in Gehirn und Rückenmark sowie Lymphknotenkrebs würden jedes Jahr bei circa 50 Kindern bzw. Jugendlichen diagnostiziert. Die Heilungschancen bei Leukämie liegen in der Linzer Uniklinik bei 90, bei anderen Tumoren bei 80 Prozent, Wolfgang Högler, der Vorstand Uniklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Kepler Universitätsklinikum .

Zusammenarbeit mehrerer Unikliniken

Sie seien auch auf die enge Zusammenarbeit zwischen den europäischen Unikliniken zurückzuführen: „Die Onkologen waren international die ersten, die verstanden haben, dass man schwerwiegende, seltene Krankheiten nur im Netzwerk mit Netzwerk-Forschung gut behandeln kann.“ Die steigenden Überlebensraten der letzten Jahrzehnte seien ein Vorbild für andere Bereiche der Kindermedizin. Ohne die Kinderkrebshilfe hätte diese Entwicklung nicht stattgefunden, „sie unterstützt nicht nur die Familie in dieser belastenden Zeit, sondern auch Forschung in diesem Bereich“.

Transitionsambulanz eingerichtet

Weil Krebspatienten eine lebenslange Nachsorge brauchen, wurde am Keplerklinikum auch eine sogenannte Transitionsambulanz (Übergabe der Betreuung von Kinder- an Erwachsenenambulanz, Anm.) eingerichtet, welche Kinder- und Erwachsenen-Onkologie verbindet. So könnten mögliche Risiken oder Spätfolgen frühzeitig erkannt werden, hieß es.

Eine wichtige Rolle spiele auch die OÖ. Kinder-Krebs-Hilfe, so Haberlander, denn gehe um eine umfassende Versorgung der jungen Patienten und Patientinnen. Die Organisation unterstützt die Familien bei der medizinischen Versorgung, aber auch verschiedenen, notwendigen Therapien bis hin zur psychosozialen Nachversorgung, Obfrau Ulla Burghard.