Bei den meisten Friseuren, die als körpernahe Dienstleiter auch öffnen durften, überwiegt die Erleichterung und Freude, dass sie am Montag ihre Salons wieder aufsperren dürfen.
„Wir wollen schneiden und nicht kontrollieren“
Doch bevor sie waschen, schneiden oder föhnen, müssen die Kunden ein negatives CoV-Testergebnis vorweisen, was die Freude etwas trübe, so die Innungsmeisterin der Friseure in Oberösterreich, Erika Rainer aus Attnang-Puchheim (Bezirk Vöcklabruck): „Wir Friseure kontrollieren nicht gern. Wir wollen unser Handwerk ausüben, und wir sind natürlich auch keine Kontrolleure. Es gibt auch Kunden, die absagen, aber es gibt Salons, die gut und welche, die schlecht gebucht sind. Trotzdem sind wir zuversichtlich.“
Bitte anstellen hieß es vor vielen Geschäften – 20 Quadratmeter pro Kundschaft – da waren viele Shops schnell voll. Im Max-Center in Wels zählten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Geschäfte am Eingang stets mit und sagten auch rechtzeitig „Stopp“, damit nicht zu viel Kundschaft im Geschäft zusammenkommt.
„Abstände müssen sich noch einspielen“
Die Geschäftsleitung setzt auf Aufklärung, so Center-Leiter Egbert Holz: „Die Maske ist überhaupt kein Problem, bei den Abständen muss sich das noch einspielen“, da mussten die Sicherheitskräfte manche darauf hinweisen.
Kaum zu übersehen waren aber auch die vielen Rabattschilder. Das Wort „Rabattschlacht“ hören die Verantwortlichen das Wort „Rabattschlacht“ aber nicht gerne, so der Obmann der Händler in der oberösterreichischen Wirtschaftskammer, Ernst Wiesinger und sagte im Interview mit dem ORF OÖ: „Wir denken eher an Ausverkauf als die Ware rausbringen“. Die Händler müssten die Flächen für die neue Ware frei bekommen. Welche Auswirkungen die Lockerungen auf die Coronavirus-Zahlen haben, bleibt abzuwarten.
Personal an Grenze wird aufgestockt
Während einerseits gelockert wurde, gab es andererseits auch Verschärfungen – wie die erhöhten Grenzkontrollen an allen Außengrenzen. Das trifft auch die oberösterreichische Polizei. Die Grenzen zu Tschechien werden bereits seit einiger Zeit wegen der dort hohen Infektionszahlen streng überwacht. Innerhalb kurzer Zeit müssen nun aber auch die Kontrollen an allen Grenzübergängen zu Bayern neu organisiert werden. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sieht dieser Herausforderung recht gelassen entgegen, allerdings müsse Personal aufgestockt werden.