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Homeoffice verändert künftige Arbeitswelt

Vor zehn Monaten hat sich Coronavirus-bedingt für viele die Arbeitswelt von einem Tag auf den anderen schlagartig verändert. Über 700.000 Österreicher waren laut Statistik Austria letztes Jahr in Heimarbeit – und die wird laut Experten auch bleiben. Allerdings in einer Mischform.

Die bisherigen Erfahrungen mit dem Homeoffice sind vom Institut für Arbeitsforschung und Arbeitspolitik der Linzer Uni und dem IMAS-Institut untersucht worden. Mehr als zwei Drittel der Arbeitgeber waren demnach damit zufrieden, bei den Arbeitnehmern etwas mehr als die Hälfte.

Ein Grund für den Unterschied ist die Doppelbelastung aus Homeoffice und der Kinderbetreuung zu Hause. Laut Wolfgang Mazal vom Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien ist daher für die Zukunft wichtig, „dass man aber auch Familien davor bewahrt, zuviel ins Homeoffice zu gehen, weil sie sich damit überfordern würden – ein guter Mix wird hier die Antwort für die Zukunft sein“.

CoV-Maßnahmen veränderten Arbeitswelt

Die CoV-Maßnahmen der Bundesregierung führten dazu, dass allein in Oberösterreich Hunderttausende im Homeoffice arbeiten müssen. Mehr Fernarbeit von zuhause aus statt tägliches Pendeln ins Büro könnte auch nach Ende der Coronawelle für viele Alltag bleiben.

„Oft festgefressene Positionen“

Laut Studie wären die Beschäftigten auch nach der Pandemie gerne mehr Tage im Homeoffice als es wiederum den Chefs lieb ist. Die arbeitsrechtlichen Regeln wurden inzwischen von Regierung und Sozialpartnern ausverhandelt. Homeoffice bleibt auch in Zukunft in jeder Firma Verhandlungssache. In gesetzlichen Verpflichtungen sieht der Experte für Arbeitsrecht aber keine gute Lösung. „Was wir leider oft sehen, ist, dass festgefressene Positionen da sind – in diesen Situationen kann aber auch ein einseitiges Recht nicht helfen, weil es dann immer zugunsten des einen und zulasten des anderen ausgehen muss, was für die Beziehung auch nicht gut ist“.

Für Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) ist der Schluss aus der Untersuchung eindeutig: „Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben und zwar als Ergänzung. Es ersetzt nicht das zusammenarbeiten – da brauchen wir die sozialen Kontakte“. Die Arbeitswelt der Zukunft wird daher für viele wohl eine Mischform aus Homeoffice und Anwesenheit in der Firma sein.