Luchs
ORF
ORF
Chronik

Kein Luchs-Nachwuchs im Nationalpark Kalkalpen

Sechs erwachsene Luchse leben derzeit im Nationalpark Kalkalpen. Doch das Luchs-Glück ist getrübt: Es will sich einfach kein Nachwuchs einstellen. Nun soll untersucht werden, ob vielleicht ein Virus daran schuld ist.

Drei Weibchen, drei Männchen, alle im besten Luchsalter, und doch bleibt der Nachwuchs aus. Nun soll untersucht werden, ob vielleicht ein Virus schuld daran ist, dass die Population nicht wächst, so Christian Fuxjäger, Leiter des Luchsprojekts im Nationalpark Kalkalpen: „Ich habe jetzt den Auftrag bekommen, einen Luchs mit einer Kastenfalle zu fangen. Dann soll er betäubt werden, Blut abgenommen und tierärztlich untersucht werden.“

Katzenleukämie oder Katzen-Aids

Katzenleukämie oder Katzen-Aids stehen unter Verdacht, die Auslöser für die Unfruchtbarkeit zu sein. Doch es gibt noch eine andere Möglichkeit, warum es zwischen den Luchsen nicht funkt, so Fuxjäger: „Der genetische Flaschenhals, denn von den sechs Luchsen sind vier verwandt.“

Liebesleben konnte nicht angekurbelt werden

In der Vergangenheit hat man schon mit allerlei Tricks versucht, das Liebesleben der Luchse anzukurbeln. Doch Baldrian, Bibergeil und uringetränktes Stroh von einem Luchsmännchen aus dem Zoo haben nicht gefruchtet. Vielleicht liegt das Problem bei Lakota, dem dominanten Männchen, so der Luchs-Experte: „Da gibt es auch eventuell die Möglichkeit, dass er keine Jungen zeugen kann.“

Noch will man die Hoffnung auf Nachwuchs nicht aufgeben. Doch die Uhr tickt. Letzte Option wäre, einen weiteren Luchs freizusetzen. Denn die Geschichte der Luchse soll weitergehen im Nationalpark Kalkalpen.