Strommast einer 380 kV Starkstromleitung (Freileitung)
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Coronavirus

CoV-Impfung: Wer als systemrelevant gilt

Bei der Covid-19-Impfung haben bekanntlich ältere Menschen Priorität. Wie es aber bei den Impfungen für die kritische Infrastruktur weitergehen soll, ist noch nicht eindeutig geklärt. Wer systemrelevant ist, steht nämlich noch zur Diskussion.

Ursprünglich hatte die Bundesregierung geplant, Mitarbeiter der sogenannten kritischen Infrastruktur möglichst schnell zu impfen. Das könnte allerdings schwieriger werden als gedacht, denn Impfstoff ist derzeit Mangelware und allein bei der Feuerwehr in Oberösterreich geht es um zehntausende Menschen.

Mehr 90.000 Mitglieder zählen Oberösterreichs Feuerwehren, sagt Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Man müsse allerdings berücksichtigen, dass es darunter unterschiedliche Altersgruppen und damit auch Zielgruppen im jetzigen Impfplan gibt. Man gehe aber davon aus, dass allein bei den Feuerwehren 50.000 Menschen, unter ihnen vor allem die aktiven Einsatzmannschaften, geimpft werden müssten, so Mayer.

500 Mitarbeiter bei Energieversorgern

Etwas einfacher ist die Sache bei den Energieversorgern. Ohne Strom steht Oberösterreich still – womit auch offensichtlich ist, dass bestimmte Bereiche dieser Unternehmen systemrelevant sind. Bei der Energie AG, dem größten Infrastrukturkonzern des Landes, geht man von rund 500 Mitarbeitern aus, die dafür sorgen, „dass bei uns das Licht nicht ausgeht“, so Energie-AG-Generaldirektor Werner Steinecker.

Komplizierte und lange Produktionsketten

Deutlich komplizierter ist die Frage bei der Industrie. Lebensmittelproduzenten sollen auf der nicht öffentlichen Liste der systemrelevanten Betriebe stehen. Unklar ist aber offenbar noch, wo die Grenze gezogen wird, weil die Produktionskette der Lebensmittelversorgung viel weiter reicht – von der tatsächlichen Lebensmittelproduktion über die Verpackungsindustrie bis zum Transport.

Die großen Industriebetriebe, die auf den Export angewiesen sind, bereiten dem Vernehmen nach bereits eigene Impfstraßen für ihre Mitarbeiter vor. Wie in allen Bereichen fehlt aber auch diesen Betrieben, ob systemkritisch oder nicht, derzeit der Impfstoff.