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ORF.at/Christian Öser
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Wirtschaft

Erneut Anstieg der Arbeitslosigkeit

Wie nicht anders zu erwarten sind die Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Vorjahr erneut angestiegen. Wegen der fehlenden Wintersaison und den Schließungen im Handel waren im Jänner gut 22 Prozent mehr Menschen in Oberösterreich ohne Job als im Vorjahr.

Im Jänner waren in Oberösterreich insgesamt rund 53.500 Menschen ohne Arbeit. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,6 Prozent und ist damit um 1,4 Punkte im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Oberösterreich mit niedrigster Quote

Dennoch weist Oberösterreich im Bundesländervergleich nach wie vor die niedrigste Quote auf. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist einmal mehr bei den Frauen mit einem Plus von 27 Prozent deutlich höher als bei den Männern mit plus 19 Prozent.

Wegen der Coronavirus-Sperren im Tourismus sind die Arbeitslosenzahlen in den Ski-Bundesländern Tirol, Salzburg und Vorarlberg besonders hoch. In Oberösterreich wiederholt sich dieser Trend im Kleinen: den höchsten Zuwachs an Arbeitslosen verzeichnete im Jänner der Bezirk Gmunden mit einem Plus von 31 Prozent.

Reaktionen aus der Politik

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) weisen in einer Aussendung am Montagnachmittag darauf hin, dass Oberösterreich zwar nach wie vor besser durch Krise komme als andere, „aber jeder Arbeitslose ist noch einer zu viel“. Am Dienstag soll die Taskforce ‚Langzeitarbeitslosigkeit damit beginnen, konkrete Maßnahmen zu erarbeiten, wie Langzeitarbeitslose trotz Krise wieder in Beschäftigung gebracht werden. Weiters soll es bereits am Mittwoch ein Arbeitsgespräch mit dem neuen Arbeitsminister Martin Kocher geben, bei dem auch die Arbeitsmarktpolitik des Landes noch besser mit den Bundesaktivitäten abgestimmt werden soll.

Laut der Landesvorsitzenden der SPÖ, Birgit Gerstorfer, ignorieren Bund und Land die Langzeitarbeitslosigkeit schon viel zu lang. Sie nennt mit den von ihr schon länger geforderte „Anti-Corona-Servicezentren“ auch einen konkreten Bereich, in dem Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Laut Gerstorfer könnte auch im Bereich der Kindergärten, Pflege- und Gesundheitseinrichtungen zusätzliches Personal aufgenommen werden: „Im ersten Schritt sind somit 1.000 Arbeitsplätze schnell umsetzbar.“