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APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wirtschaft

AMS: Weiterbildung in arbeitsloser Zeit

Nach wie vor keine guten Nachrichten kommen vom Arbeitsmarkt: die Zahl der Jobsuchenden ist deutlich höher als im Vorjahr. Das Arbeitsmarktservice (AMS) appelliert aber an die Betroffenen, gerade jetzt keinesfalls tatenlos sein und die Zeit für Weiterbildung zu nutzen.

Aktuell sind in Oberösterreich über 60.000 Menschen als arbeitssuchend gemeldet – 9.000 mehr als vor einem Jahr. AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer ruft im Interview mit dem ORF OÖ am Freitag die Betroffenen auf, trotz der anhaltenden Coronavirus-Krise aktiv zu bleiben. „Bitte sich bewerben – wir haben trotz allem zwischen 15.000 und 16.000 offene Stellen, die wir anbieten können, und der Lockdown verhindert nicht die Bewerbungsmöglichkeit“.

195 Mio. Euro Förderungen

Der AMS-Chef hofft zudem, dass die Bereitschaft steige, sich weiterzubilden, um die eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Das Förderbudget erreicht in Oberösterreich heuer den Rekordwert von 195 Millionen Euro.

Die gemeinsam mit dem Land und den Sozialpartnern aufgestellte Coronavirus-Stiftung biete bis zu 2.000 Personen die Möglichkeit, sich weiterzubilden, wobei die Ausbildungsdauer bis zu vier Jahre betragen kann. Zudem wurden „die Qualifizierungsangebote weitgehend auf Distance Learning umgestellt“. Besonders in den Fokus nimmt man bei der Qualifizierungsoffensive auch Jugendliche – 10.260 von ihnen stehen derzeit in Oberösterreich ohne Job oder Lehrstelle da.

Langzeitarbeitslose werden mehr

Alarmierend sei laut AMS die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. 13.000 Menschen sind in Oberösterreich schon länger als zwölf Monate ohne Job – das ist um 50 Prozent mehr als vor einem Jahr. So lange die Unsicherheit um Impfungen und Lockdowns andauere, werde diese Zahl weiter steigen, hieß es vom AMS. Der Ausblick zur Entwicklung der Arbeitslosigkeit bleibt vage: eine Besserung werde wohl frühestens im zweiten Halbjahr zu spüren sein.