fasching garde tanzen
Faschingsgilde Ei-Li-Scho Rufling
Faschingsgilde Ei-Li-Scho Rufling
Brauchtum

CoV: Fasching fällt 2021 in OÖ flach

Die närrische Zeit bleibt heuer offiziell ruhig in Oberösterreich. Keine Umzüge, keine Auftritte und keine Bälle. Als einer der wenigen ruft der Piratenball in Linz seine Fans via Social Media zu einer Online-Aktion auf, mit Aussicht auf Gewinne wie Eintrittskarten für den Piratenball 2022, dann wieder im Linzer Posthof.

Generell seien in der Landeshauptstadt keine Veranstaltungen und Umzüge angemeldet, erfuhr die APA aus dem Magistrat. Einen großen Faschingsumzug gab es zuletzt 2019 und davor alle fünf Jahre. Ob demnach 2024 die Narren wieder durch die Stadt marschieren, ist noch nicht gewiss. „Wenn die Coronavirus-Sache vorbei ist, werden wir uns zusammensetzen und darüber reden“, sagte Wolfgang Harrer, Präsident der federführenden Ebelsberger Faschingsgilde. „Heuer gibt es gar nichts.“ Auch virtuell würden am Faschingssamstag lediglich die Gildenmitglieder untereinander anstoßen.

Traditioneller Fetzenzug abgesagt

Eine der aktivsten Faschingsgemeinden ist Ebensee (Bezirk Gmunden), wo üblicherweise am Rosenmontag der traditionelle Fetzenzug stattfindet. Dieses Brauchtum ist rund 120 Jahre alt und UNESCO-Kulturerbe. Die typischen Kostüme sind aus bunten Stoffresten genäht, dazu werden Holzmasken und ausladende Hüte getragen. Heuer nicht. Der Fetzenzug wurde wie die beiden Umzüge am Wochenende davor bereits im Dezember abgesagt. Das Prinzenpaar „regiert“ dieses Jahr aber trotzdem.

Narrenabende und Umzug abgesagt

Auch in Gallspach (Bezirk Grieskirchen) geht es in der fünften Jahreszeit normalerweise hoch her. Es gibt mehrere Narrenabende und einen großen Umzug. Heuer wurde schon im Herbst alles abgesagt, berichtete Klaus Aigner, Präsident der Narrengilde Gallspach. Auch online werde es keine Veranstaltungen geben. „Nein, das lebt vom Publikum und der Live-Atmosphäre“, meinte er.

Online-Challenges in Leonding

Die Traditionsgilde Ei-Li-Scho Rufling in Leonding (Bezirk Linz-Land) verzichte jedenfalls auf virtuelle Auftritte, wiewohl diverse interne Online-Challenges wie Schneemann bauen, Tanzvideos oder ein gemeinsamer virtueller Faschingsbeginn sich großer Beliebtheit erfreuten, erfuhr die APA aus dem sogenannten Elferrat.

Auch der Schlüssel zum Rathaus wurde dem jeweils für vier Jahre ernannten Prinzenpaar, das heuer noch Prinz Christian der Erste der funkelnden Karossen und Prinzessin Petra die Erste ins Reisen verschossen heißt, virtuell übergeben. Die große Schar an Gardemädchen sorgt sonst mit Akrobatik für Aufsehen, doch heuer fällt der Heim-Auftritt am Faschingsdienstag am Stadtplatz genauso ins (Coronavirus-)Wasser wie alle Shows im ganzen Land. Für die Gardemädchen gibt es allerdings Online-Trainings, in denen bereits Choreographien für die nächste Faschingssaison trainiert werden.