Biontech/Pfizer Impfstoff-Ampullen
APA/dpa/Sebastian Gollnow
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Coronavirus

Lamprecht: Impfung auch für CoV-Genesene

Es ist eine der meistgestellten Fragen rund um die Impfung, ob sich Menschen, die bereits eine CoV-Erkrankung überstanden haben, impfen lassen sollen. Nachdem es weltweit an allen Ecken und Enden an Impfstoff fehlt, ist das eine Frage mit massiven Auswirkungen.

Denn allein in Oberösterreich sind seit Ausbruch der Pandemie fast 80.000 Coronavirus-Infektionen dokumentiert. Der Lungenexperte Bernd Lamprecht vom Kepler Universitätsklinikum in Linz rät auch CoV-Genesenen dringend zu einer Impfung.

„Nach einer durchgemachten Erkrankung gehen wir derzeit davon aus, dass durchschnittlich ein Schutz für einen Zeitraum von ungefähr sechs Monaten besteht. Allerdings ist das stark abhängig davon, wie intensiv der Krankheitsverlauf gewesen ist. Und bei sehr milden oder gar asymptomatischen Verläufen kann es sein, dass keine verlässliche Immunität zurück bleibt. Daher ist gerade in solchen Fällen eine Impfung jedenfalls zu empfehlen. Wenn jemand in den letzten drei Monaten die Erkrankung durchgemacht hat und auch deutliche Symptome hatte, dann ist es gut denkbar, dass er sich noch hinten anstellt und wartet. Allerdings wird auch er dieses Jahr eine Impfung benötigen“, so Lamprecht.

Aktuelle Zahlen aus OÖ

Laut Innen- und Gesundheitsministerium wurden von Sonntag auf Montag in Oberösterreich 140 Neuinfektionen gemeldet. Am Montag (Stand 17.00 Uhr) galten laut Krisenstab des Landes in Oberösterreich 1.768 Menschen als CoV-positiv. 35.254 Menschen wurden bis Montag geimpft. 282 Covid-19-Patienten mussten laut Krisenstab des Landes Oberösterreich in Spitälern behandelt werden, davon 39 auf Intensivstationen. 7.413 Menschen befanden sich am Montag in Quarantäne. Bisher gibt es in Oberösterreich 1.422 Todesopfer im Zusammenhang mit Covid-19. 35.254 Menschen in Oberösterreich wurden bis Montag geimpft.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 29. März, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 390
Steyr-Stadt 94
Wels-Stadt 262
Braunau am Inn 498
Eferding 92
Freistadt 268
Gmunden 321
Grieskirchen 120
Kirchdorf 253
Linz-Land 415
Perg 234
Ried 202
Rohrbach 71
Schärding 127
Steyr-Land 133
Urfahr-Umgebung 137
Vöcklabruck 590
Wels-Land 278

Bereits 21 Verdachtsfälle auf britische Mutation in OÖ

Die Zahl der Verdachtsfälle, bei denen die britische Coronavirus-Mutation vermutet wird, ist in Oberösterreich auf 21 gestiegen. Es gebe je einen Infizierten in den Bezirken Linz-Land und Ried, zwei in Braunau, je fünf in den Bezirken Gmunden und Vöcklabruck sowie sieben in Wels-Land, hieß es am Montag beim Krisenstab. Einen Zusammenhang zwischen den Vorkommen in den einzelnen Bezirken gebe es nach derzeitigem Wissensstand nicht.

Damit sind über das Wochenende sechs Verdachtsfälle dazugekommen. Eine endgültige Bestätigung durch die AGES ist noch ausständig und dürfte noch einige Tage dauern. Ein möglicher Fall der südafrikanischen Variante wurde in Oberösterreich bisher nicht registriert, auch nicht als Verdachtsfall.

Verschärfung statt Lockdown-Ende

Statt einem Lockdown-Ende gelten ab Montag verschärfte Maßnahmen. Im Alltag wird das vor allem beim Einkaufen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln spürbar werden. Die FFP2-Maske ist dann in vielen Bereichen Pflicht – mehr dazu in Verschärfung statt Lockdown-Ende (ooe.ORF.at).

Telefonische Registrierung bleibt

Entgegen den Ankündigungen vom Freitag wird die telefonische Coronavirus-Impfvormerkung nun doch bleiben. Der Krisenstab des Landes hat am Sonntag bekanntgegeben, dass man sich auch weiterhin online und telefonisch anmelden kann – Über 100.000 Impfregistrierungen (ooe.ORF.at)

Neues Dashboard des Landes

Am Freitag hat das Land OÖ ein neues Dashboard für Oberösterreich präsentiert. Darauf werden unter anderem die Gesamtzahl der aktuell positiv getesteten Personen, bisherige Todesfälle, Gesamtzahl der geimpften Personen oder die Spitalsbelegung zusammengefasst: Dashboard des Landes OÖ.