Es begann harmlos. 250 Euro investierte der 50-Jährige, um sich auf einer Plattform zu registrieren, die sich um die Veranlagung seines Ersparten kümmern sollte. Ein angeblicher Börsenexperte nahm mit ihm Kontakt auf und überzeugte ihn von ersten Zahlungen. Der Mann erhielt Zugang zu einer Internetseite, wo er verfolgen konnte, wie sich sein Geld vermehrte, es gab dabei auch Rückschläge. Dann meldete sich wieder einer der Finanzfachleute bei dem Opfer, so Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt Oberösterreich.
Mann investierte 200.000 Euro auf einmal
„Und der bietet wieder an und sagt ‚Na damit wir den Verlust wieder minimieren, beziehungsweise den Verlust zur Gänze wieder reinholen bedarf es eines neuen Produktes, einer neuen Veranlagung, eines neuen Geschäftes auf der Börse. Und dann haben Sie nicht nur den Verlust herinnen, sondern einen zusätzlichen Gewinn lukriert‘“, so Sakoparnig. Zweieinhalb Monate lang investierte der 50-Jährige immer wieder. Zuletzt sogar 200.000 Euro auf einmal, erst dann wurde ihm bewusst, dass er Kriminellen aufgesessen war.
Geld landet auf ausländischen Konten
Diese Form des Betrugs habe sich im vergangenen Jahr rasch ausgebreitet, sagt der Kriminalist Gerald Sakoparnig. In Zeiten von CoV-Beschränkungen hätten mehr Leute die Zeit vor dem Computer verbracht und seien im Internet auf die Lockangebote gestoßen. „Wir haben in Oberösterreich mit Sicherheit an die 50 Fälle im abgelaufenen Jahr“, so Sakoparnig. Allein Ende November wurden innerhalb von zwei Wochen sieben Fälle mit einer Schadenssumme von 2,5 Millionen Euro angezeigt. Das Geld landete auf ausländischen Konten und ist weg.