OÖ. Landestheater: Musiktheater am Volksgarten
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Coronavirus

Kulturbetriebe gegen „Reintesten“

Das „Reintesten“ erscheint in der Logistik derart komplex, dass Kulturveranstalter lieber erst dann aufsperren wollen, wenn es klarere Richtlinien und Aussicht auf einen praktikablen Betrieb wie vor dem zweiten Lockdown gibt.

Auch wenn noch die Vorgaben fehlen, wie das „Reintesten“ im Kulturbetrieb konkret aussehen soll, steht fest, dass es bei diesem Thema so viele Unklarheiten und Unabwägbarkeiten gibt, dass man sich in Oberösterreichs Kulturbetrieben nicht vorstellen kann, wie die Logistik in der Praxis funktionieren soll. Lieber länger zusperren und erst dann öffnen, wenn tatsächlich ein geordneter Betrieb möglich ist, ist der Tenor.

„Besser gleich bis April schließen“

Der Intendant des Landestheaters, Hermann Schneider, hätte lieber eine Schließphase bis zum April. Dann eine Öffnung zu Bedingungen wie im September und Oktober. Alles andere halte er für Augenauswischerei, denn der enorme Aufwand löse auch enormen Frust aus, so Schneider im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich.

„Sinnlose Verordnungen“

Ähnlich sieht auch Brucknerhausdirektor Dietmar Kerschbaum die Situation. Die immer neuen Regelungen und das Ständige Hin und Her zermürbe nicht nur das Betriebspersonal, sondern schrecke auch das Publikum ab. Derzeit würden auch keine Karten gekauft: „Ich denke mir, bevor wir hier irgendwelche Regelungen beachten, sollte man auch mit den Veranstaltern reden. Und das nicht nur wie immer in der Wasserblase Wien, sondern auch in anderen Städten. Da wird nur verordnet und diese Verordnungen sind für mich nicht sinnvoll.“

„Reintesten“ ist auch für Kulturveranstalter außerhalb von Linz, wie dem Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) keine Option. Die Stadt Wels bietet eine eigene Konzertreihe an, Aber auch Impfungen seien – weil freiwillig – kein Allheilmittel: „Man muss für alle Bevölkerungsgruppen, unabhängig davon, ob sie sich impfen lassen, einen Weg finden, dass sie auf eine akzeptable Art und Weise am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.“

Wohl keine Öffnungen am 25. Jänner

An ein Aufsperren von Bühnen oder Konzerthäusern am 25. Jänner glaubt jedenfalls niemand, im Gegenteil, man geht sogar von einem längeren Lockdown aus.