Zwei Mitarbeiter im Labor Genspeed
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Wirtschaft

Mühlviertler Startup setzt auf Antikörpertest

Das Mühlviertler Technologie-Startup Genspeed Biotech hat einen Antikörpertest entwickelt, der nicht nur anzeigt, ob man bereits eine Covid19-Infektion durchgemacht hat. Er analysiert auch, wie hoch die Konzentration der Antikörper ist.

Die Apotheke am Hauptplatz in Freistadt ist eine von zwanzig, in denen die Diagnosegeräte des Medizintechnik-Unternehmens GENSPEED Biotech stehen. Mit einer Blutprobe, die mittels eines kleinen Stichs in den Finger gewonnen wird, analysiert die kompakte Maschine, ob Antikörper gegen das Coronavirus vorhanden sind. Und wenn ja, in welcher Konzentration.

Blutabnahme am Finger
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Ein kleiner Stich in den Finger genügt für die Antikörper-Analyse.

Nachfrage nach Antikörperstests steigt

In letzter Zeit steige die Nachfrage nach diesen speziellen Tests, sagt Peter Winterroither, Apotheker und Arzt in Freistadt: „Wir haben in der Woche jetzt sicher 15 bis 20 Antikörper-Testungen, die wir zur Zeit durchführen. Das Hauptinteresse ist zum einen, um zu wissen, hatte ich Corona bereits." Zum anderen möchten viele Menschen das Testergebnis aber auch als Entscheidungshilfe dafür, ob sie sich in Zukunft impfen lassen werden oder nicht.

Ergebnis innerhalb von 20 Minuten

Bereits nach zwanzig Minuten liegt das Ergebnis des Antikörpertests vor. Er könnte bald eine wichtige Rolle spielen als Begleitung zur Corona-Impfung, glaubt der Vorstandsvorsitzende von GENSPEED Biotech, Max Sonnleitner: „Also, es wird deswegen nützlich sein, weil man noch nicht genau weiß, wie lange die Antikörper brauchen, um gebildet zu werden." Es gebe dazu zwar Studien der Impfstoff-Hersteller – aber in Wirklichkeit wisse man eben auch noch nicht genau, wie lange dieser Impfschutz dann gegeben sei. Sonnleitner: "Zum Beispiel testet man dann jedes Quartal, dann kriegt man einen guten Überblick.“

Apotheker führt Antikörpertest mit Testgerät durch
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Die kompakten Testgeräte stehen bereits in rund 20 heimischen Apotheken.

Kosten für Test bei rund 50 Euro

Zwischen 45 und 50 Euro kostet ein Test, der laut Hersteller annähernd Laborqualität aufweisen soll. Das habe eine gemeinsame Studie mit der medizinischen Fakultät der Johannes Kepler Universität ergeben. Bis Ende des Monats sollen dann 30 Apotheken in Oberösterreich mit den Analysegeräten ausgestattet sein. Interessenten gebe es aber auch in anderen europäischen Ländern und in Übersee.