Medienandrang bei Öffnung
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Coronavirus

Wirtin sperrte trotz Lockdowns auf

Mitten im Lockdown und trotz aller CoV-Bestimmungen hat eine Linzer Wirtin am Montag ihr Lokal aufgesperrt. Ein Verzweiflungsakt, wie die Frau sagt – sie kämpfe ums Überleben. Die Behörden reagierten mit einer Kontrolle und Anzeigen.

Eine Linzer Cafe-Betreiberin hat am Montag ihr Lokal trotz Lockdowns aufgesperrt – allerdings nur kurz. Wenig später waren Polizei und Magistrat vor Ort. Bilanz: 45 Gäste wurden kontrolliert und angezeigt. Den Gästen drohen Strafen bis zu 1.450 Euro pro Person. Die Wirtin wird ebenfalls angezeigt, bei ihr beträgt der Strafrahmen bis zu 30.000 Euro.

Aktion im Vorfeld angekündigt

Die Frau hatte die Aktion bei einer Coronavirus-Demo im Vorfeld und auch gegenüber Medien angekündigt. Dementsprechend sammelten sich am späten Nachmittag zunächst Schaulustige und Journalisten vor dem kleinen Cafe in der Altstadt. „Als Mama werde ich gezwungen die Verordnungen zu umgehen… ich kann mein Kind nicht mehr versorgen“, stand auf einem Schild vor dem Lokal.

Im Inneren des Lokals versammelten sich am späten Nachmittag einige weitgehend maskenlose Gäste. Auf einem Zettel an der Tür wurde zwar um Einhaltung der Abstandsregeln gebeten – allerdings ohne Erfolg.

Behörde behält Lokal im Auge

Die Protestaktion war rasch zu Ende. Weniger als eine Stunde nach der Öffnung standen die Behörden vor der Tür. Man habe die Leute aufgefordert, das Lokal zu verlassen, so Polizeisprecher David Furtner. Einige seien dem nachgekommen, andere nicht. Alle wurden kontrolliert und werden – ebenso wie die Wirtin – angezeigt. Zudem soll der Erhebungsdienst des Magistrats in den kommenden Tagen ein Auge darauf haben, ob das Lokal nun geschlossen bleibt, hieß es bei der Stadt Linz.