Arbeitsmarkt Arbeitslos Schild
APA/Herbert Neubauer
APA/Herbert Neubauer
Wirtschaft

Arbeitslosigkeit bleibt weiterhin hoch

Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt auch wegen der CoV-Pandemie weiterhin angespannt. Die Arbeitslosigkeit war im Dezember um über 20 Prozent höher als noch ohne CoV-Krise im Dezember 2019. Vor allem Ältere und Frauen trifft die Krise am Arbeitsmarkt hart.

Mehr als 52.100 Menschen suchen in Oberösterreich derzeit einen neuen Job. Wegen der Coronavirus-Krise natürlich deutlich mehr als noch vor der Pandemie im Dezember 2019, da waren um mehr als 8.700 Menschen weniger ohne Beschäftigung.

Schwierig für Gastronomie und Handel

Bei Älteren über 55, sowie bei Frauen sind die Arbeitslosenzahlen jeweils um mehr als 20 Prozent gestiegen, sie haben es deutlich schwerer am Arbeitsmarkt als andere. Schwierig ist es momentan vor allem für Beschäftigte in der Gastronomie und Beherbergung, hier verloren die meisten Beschäftigten ihren Job. Auch im Handel und in der Produktion gab es deutlich mehr Arbeitslose als in anderen Branchen.

Niedrigste Arbeitslosenquote in Oberösterreich

Schwacher Trost für alle, die ihren Job verloren haben oder sich schwer tun einen neuen zu finden: Oberösterreich weist die niedrigste Arbeitslosenquote im Bundesländervergleich auf. Sie betrug im Dezember 7,3 Prozent und ist die wichtigste Kennzahl über die Lage am Arbeitsmarkt. Im Dezember 2019 lag sie noch bei 6,1 Prozent.

Straßer: Mehr Zugänge im Dezember erwartet

Ein Plus von 20 Prozent mehr Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr – beim Arbeitsmarktservice OÖ habe man aber mit mehr Zugängen im Dezember gerechnet, so Gerhard Straßer vom Arbeitsmarktservice OÖ im Interview mit ORF-OÖ-Moderatorin Maria Theiner in der Fernsehsendung „Oberösterreich heute“ am Montagabend.

Straßer (AMS) zur explodierenden Arbeitslosigeit

AMS-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer berichtet über die schlechte Situation auf dem Arbeitsmarkt und wer besonders von den CoV-Zwangsmaßnahmen und Aufsperrverboten der Bundesregierung betroffen ist.

Da habe die Kurzarbeit sehr geholfen: „Oberösterreich ist der absolute Profiteur der Kurzarbeit – im Vergleich mit anderen Bundesländern haben wir bis zu 10.000 Menschen mehr in Kurzarbeit – und jetzt im Dezember und Jänner haben wir die besondere Situation, dass gleichzeitig die Saison-Arbeitslosen kommen, auch normalen Arbeitslosen aus der Coronavirus-Zeit aus dem Jahr 2020 und wir haben unangenehmerweise die Situation, dass Arbeitslose, die bereits vor der Coronavirus-Zeit arbeitslos waren, auch während dieser Zeit keine Arbeitsstelle gefunden haben“.

Insolvenzen in zweiter Jahreshälfte

Die Langzeit-Arbeitslosen seien die Herausforderung für die Zukunft, so Straßer. Für die Betriebe, die Langzeit-Arbeitslose beschäftigen werde es Unterstützung geben, auch vom Land. Er rechne für die zweite Jahreshälfte in manchen Bereichen mit Insolvenzen – vor allem jene Betriebe, die sich nur mit den staatlichen Hilfen aufrechthielten, könnten Probleme bekommen, sobald diese auslaufen.

Stelzer, Achleitner: Höchster Exportüberschuss

„Wir kämpfen auch 2021 um jeden Arbeitsplatz“, so so Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) Montagnachmittag in einer gemeinsamen Medienaussendung. Trotz starker Exportrückgänge aufgrund der Coronavirus-Krise wurde mit 4,02 Mrd. Euro der höchste Exportüberschuss aller Bundesländer erreicht. „Nach herausfordernden Wintermonaten erwarten wir uns ab dem Frühjahr 2021 eine Trendwende“, so die beiden unisono. Investitionsanreize von Bund und Land sollen das wirtschaftliche Comeback beschleunigen.