Das Coronavirus-Sicherheitskonzept für die Seilbahnen hat sich bekanntlich immer wieder geändert. Auch ob im Lockdown überhaupt geöffnet wird, war lange nicht fix. Am Donnerstag soll es aber losgehen, wenn auch mit nur halb so vielen Skifahrern, so Seilbahnensprecher Helmut Holzinger: „Anstelle von sechs Personen dürfen nur drei Personen fahren, im Familienverbund darf ich aber fahren. Auch beim Sechsersessellift wird es auf drei Personen beschränkt sein.“
Seilbahnensprecher Helmut Holzinger im ORF-Interview
Die Förderkapazität wurde in allen Skigebieten halbiert, so der Seilbahnensprecher.
Um einen möglichen Besucheransturm zu vermeiden, soll es in Oberösterreich schon bei den Parkplätzen Beschränkungen geben. Der Rest, so hofft der Seilbahnensprecher, funktioniert dann von selbst: „Wir sind hier nicht die Pistenpolizei. Wir haben schon auch den Anspruch, dass jeder auf den oder die Vordere Rücksicht nimmt. Ohne Abstand wird es einfach nicht gehen.“ Und zwar immer dort, wo es eng wird: also beim Anstellen, in der Gondel oder etwa auch am Sessellift. Die FFP-2-Maskenpflicht gilt für alle über 14-Jahre. Für alle im Alter zwischen über 6 und unter 14 Jahren genügt ein Mund-Nasen-Schutz.
FFP2-Maskenpflicht in Skigebieten
Auch in allen offenen Zugangsbereichen ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausreichend. Wie man zu den FFP-2-Masken kommt, wird unterschiedlich geregelt. In den Skigebieten Hinterstoder und Wurzeralm wird empfohlen, eine FFP2-Maske selbst mitzubringen, im Zugang zur Talstation können sie um 3 Euro erworben werden. Auch die Altersfeststellung liegt im Ermessen der Liftbetreiber. Das Skigebiet Kasberg informierte, dass Skiverleih möglich sein werde, ebenso die Teilnahme an privaten Skikursen, so die Personen aus demselben Familienverbund kommen. Auch Einzelunterricht sei erlaubt.
Das Skifahren wird heuer – so viel steht wohl fest – völlig anders: die Hütten sind zu, Essen zum Mitnehmen gibt es auch nicht, aber die Toiletten sind geöffnet, heißt es – sowohl am Berg als auch in den Hütten auf der Piste.
Die ab 24. Dezember geöffneten Skigebiete in Oberösterreich: Hinterstoder Höss, Wurzeralm (beide Bezirk Kirchdorf), Hochficht (Bez. Rohrbach), Sternstein (Bez. Urfahr-Umgebung), Wintersportarena Liebenau (Bez. Freistadt), Kasberg, Feuerkogel, Krippenstein, Dachstein West (alle Bez. Gmunden).
Kritik wegen Regelung
Österreichweit gibt es in den Skigebieten Kritik weil Gastronomiebetriebe bekanntlich coronavirusbedingt keine Speisen und Getränke verkaufen dürfen. Das sei für die Branche völlig überraschend gekommen, kritisierte etwa die Wirtschaftskammer in Tirol. Die Politik lasse die Betreiber von Skihütten im Regen stehen. Ähnliche Kritik kam aus der Steiermark und auch in Salzburg sorgt die FFP-2-Maskenpflicht für Diskussion. Mehr…
Appell an Pistengeher
Die Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen rechnen offenbar ab 24. Dezember „mit einem großem Ansturm“ sowohl an Skifahrern als auch an Tourengehern in beiden oberösterreichischen Gebieten. Daher haben sie Mittwochnachmittag an die Pistengeher appelliert, eine bessere Schneelage abzuwarten. In diesem Zusammenhang wurde in einer Aussendung darauf hingewiesen, dass im Skigebiet Hinterstoder das Benützen der Pisten zum Aufstieg ohnehin nicht erlaubt ist.
Nachdem bereits am ersten Wochenende, an dem die Wurzeralm für Pistengeher freigegeben wurde, mehr als 1.500 Sportler kamen, wird befürchtet, dass dort ab dem Heiligen Abend mit den Skifahrern eine „Dimension“ erreicht werde, „die gerade in diesen herausfordernden Zeiten nicht zu bewältigen ist“. So richtete der Vorstand der Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, Helmut Holzinger, der auch Seilbahnensprecher in OÖ ist, einen Aufruf an die Pistengeher, vorerst nicht zu kommen. „Die momentane Schneelage lässt ein sicheres Miteinander nicht zu“, meinte er. Die Schneebänder seien durch den Wärmeeinbruch geschmolzen und schmäler geworden. Dadurch könne es „unweigerlich zu Kollisionen kommen.“