Mann am Telefon
pixabay/Buecherwum_65
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Chronik

Ältere im Visier von Trickbetrügern

Auch im dritten Lockdown ab dem 26. Dezember warnt die Polizei vor Trickbetrügern, die vor allem älteren Personen Geld und Schmuck herauslocken wollen. Die Exekutive appelliert an Jüngere, Eltern und Großeltern, auf die Betrugsmethoden aufmerksam zu machen.

Nicht nur Christkind und Weihnachtsmann sind derzeit eifrig unterwegs, sondern auch Trickbetrüger – in Wien sind bereits die ersten Fälle bekannt geworden, und die Betrügereien könnten sich demnächst Richtung Oberösterreich ausweiten, sagte Gerald Sakoparnig vom Landeskriminalamt im Interview mit dem ORF OÖ am Dienstagabend. Erneut hätten die Täter vor allem ältere Personen im Visier.

Man warne daher schon jetzt vor einer wahrscheinlichen Betrugswelle rund um die kommenden Festtage. Die derzeit aktuellen Tricks der Betrüger sind nicht neu: „Sie geben sich aus als Kriminalbeamte, als Staatsanwälte, als Richter, Notare und Rechtsanwälte und versuchen auf diese Art und Weise, das Vertrauen der Menschen zu gewinnen“.

Falsche Polizisten holen Wertsachen ab

Dann holen sie zum Beispiel als „Polizisten“ Geld und Schmuck bei ihren Opfern ab, um es vor angeblichen Einbrechern aufzubewahren, oder berichten von angeblich mit dem Coronavirus infizierten Verwandten, die dringend ein teures Medikament benötigen würden, und dass ein Polizist das Geld dafür abholen werde.

Anweisungen für Geldübergabe

Oft erhalten die Opfer auch detaillierte Anweisungen zur Geldübergabe. Dabei schrecken die Betrüger nicht zurück, die Opfer zu bedrohen oder auf sie psychischen Druck auszuüben. Sakoparnig empfiehlt daher: „In dem Moment, wo am Telefon nach Geld oder sonstigen Vermögenwerten gefragt wird, bitte das Gespräch sofort beenden – denn Sie haben es mit einem Betrüger zu tun – und sollten umgehend die Polizei informieren“.

Die Polizei weist auf Folgendes hin:

  • Die Polizei verwahrt niemals Geld oder Wertgegenstände.
  • Beenden Sie verdächtige Telefonate und wählen Sie sofort den Notruf 133.
  • Sensibilisieren Sie ihre Angehörigen, ihre Freunde und Nachbarn. Sprechen Sie mit Personen aus ihrem Umfeld und machen Sie alle auf diese Betrugsmasche aufmerksam.
  • Geben Sie gegenüber Fremden niemals Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
  • Grundsätzlich gilt es, unbekannten Personen ein gesundes Misstrauen entgegenzubringen, vor allem wenn Geld oder Wertsachen gefordert werden.
  • Besuchen Sie die Präventionsberatung der Landespolizeidirektion Oberösterreich

Der Kriminalexperte appelliert außerdem an die jüngere Bevölkerung, auf ihre Eltern und Großeltern einzuwirken und die Betrügereien in der Familie zu besprechen.