Einkaufszentrum PlusCity von außen
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
coronavirus

Einkaufszentren in OÖ gut besucht

Der Frühverkehr war bereits ein Vorbote – die Einkaufszentren im oberösterreichischen Zentralraum waren am ersten Tag nach dem Lockdown und den Geschäftsschließungen gut besucht.

So staute es sich am Morgen bereits auf der Westautobahn bei Traun in Richtung großer Märkte, der Verkehr von Linz Richtung Leonding und Pasching (Bezirk Linz-Land), wo sich ebenfalls Geschäftszentren befinden, war teilweise stärker als der Berufsverkehr in die Stadt hinein – kein alltägliches Bild.

Baumärkte erneut Hotspots

Am Harter Plateau in Leonding, wo sich Markt an Markt reiht, waren am Vormittag Parkplätze Mangelware. Elektro-, Einrichtungs-, Tier- und vor allem ein Baumarkt wurden gestürmt. Ein Stück weiter in Pasching war erneut der Baumarkt der Hotspot – Heimwerkermaterial wurde ebenso herausgekarrt wie diverse Geräte und Reisig für die Weihnachtsdekoration. Vergleichsweise weniger los war im benachbarten Gartencenter, allerdings hatten sich dort die ersten bereits vorsorglich ihre Christbäume gesichert.

PlusCity gut besucht, aber nicht überfüllt

Die PlusCity in Pasching war für einen Montagvormittag sehr gut besucht, wenn auch ein gutes Stück davon entfernt, überfüllt zu sein. Die Geschäfte waren gut vorbereitet: Vor vielen Shops standen Tafeln, die festlegten, wie viele Kunden hineindürfen, und es waren Bahnen zum Anstellen markiert. Ordner, die darüber wachen sollten, dass diese Regeln auch eingehalten werden, hatten vorerst aber nicht allzu viel zu tun, denn der Kundenandrang war rege, aber nicht überbordend. Anstellen musste sich niemand.

Vor allem die Textilgeschäfte warben mit Rabatten. Gedränge herrschte aber eher bei jenen Geschäften, die typische Weihnachtsgeschenke – Bücher, Parfüms, etc. – verkaufen. Vor jenen Lokalen, wo Take-away möglich war, bildeten sich bereits am späten Vormittag Schlangen. Die meisten Gastrobereiche waren aber abgesperrt, um Menschenansammlungen zu verhindern. Die bildeten sich dann eben im Parkhaus, wo in Grüppchen gegessen und getratscht wurde.

Menschenschlangen in Steyr

In Steyr, wo am Montag nach dem Totalumbau das Einkaufszentrum Taborland wiedereröffnet wurde, herrschte reger Andrang. Vor einzelnen Geschäften kam es wegen der vorgeschriebenen Zehn-Quadratmeter-Regel pro Kunde zu längeren Menschenschlangen. Es wurde aber gewartet, da die Shops mit Eröffnungsangeboten lockten. Centermanagerin Maria Prims sah in den Rabatt-Aktionen kein Problem, denn die Läden würden sich „streng an die Sicherheitsvorgaben“ halten. So würde in den Geschäften der entsprechende Mindestabstand eingehalten. Auch seien die Kunden „sehr diszipliniert“ und würden geduldig mit dem notwendigen Abstand auf den Einlass warten.

Befürchteter Ansturm ausgeblieben

Der befürchtete Ansturm ist ausgeblieben. Händler wie die Welser Möbelkette XXXLutz stört das aber offenbar nicht. Laut deren Sprecher Thomas Saliger sei das Geschäft heute in Ordnung. „Man kann sagen sehr zufrieden. Es ist jetzt nicht das, was es damals am zweiten Mai war bei der ersten Wiedereröffnung nach dem Lockdown, da war es ja phänomenal und irrsinnig. Das was aber vergleichbar ist zum ersten Lockdown, ist die Disziplin der Leute. Weil die ist in den letzten Monaten schon etwas abhanden gekommen. Wenn man sich das heute anschaut, drinnen an der Kasse es werden die Abstände wieder eingehalten, also jeder weiß jetzt um was es geht. Ich hoffe, das behalten wir uns diesmal, und nicht dass wir nach zwei Monaten wieder glauben, es ist eh alles egal“, so Saliger.

Lockdown hat Handel massiv geschadet

Aber der harte Lockdown hat dem Handel massiv geschadet. Der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, Ernst Wiesinger, rechnet mit einem Umsatzminus von 20 Prozent.

„Wenn wir ehrlich sind, aufzuholen ist schwierig. Wir sind froh, wenn wir nicht zu viel verloren haben. Wir haben ja immer die Diskussion gehabt, Online-Handel versus Stationärer-Handel. Und dass der ausländische Online-Handel vom Lockdown profitiert hat, das ist unbestritten. Wir haben immer appelliert an unsere Kunden, dass sie warten bis die Geschäfte wieder offen haben. Jetzt sind sie offen, aber aufholen wird hald schwierig werden“, so Wiesinger.