Post und Pakete
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Paketflut: Kollaps in der Zustellung droht

Die Postgewerkschaft in Oberösterreich warnt vor einem Kollaps in der Zustellung. Die Menge der Pakete hat sich vervielfacht, außerdem kommen viele sperrige Sendungen dazu, wie etwa Möbelstücke. Als Lösung sieht die Gewerkschaft die kontaktlose Paketzustellung und andere Schichten.

Die Zulieferer seien angesichts der aktuellen Paketflut am Limit, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten OÖ, Markus Sammer. „Mich erreichen tagtäglich Hilferufe von Kolleginnen und Kollegen. Das heißt, wir sind einfach am Anschlag“, so Sammer.

Die Paketmenge sei von in etwa 40 pro Tag auf 100 bis 150 pro Tag gestiegen. „Nicht nur die Mengen sondern auch die Volumen. Wir stellen ja ganze Einrichtungen zu, das heißt zum Beispiel ein Zusteller hat 100 Pakete zuzustellen, lädt drei Pakete ins Auto und das Auto ist damit voll. Das heißt, sie fahren nur mehr hin und her und da brauchen sie natürlich elendslang Zeit, und das ist das große Problem. Das ist einfach nicht schaffbar“, so Sammer.

Postgewerkschaft fordert kontaktlose Zustellung

Die Postgewerkschaft fordert deshalb die kontaktlose Zustellung, wie schon im ersten Lockdown. „Das heißt, dass die Kolleginnen und Kollegen die Sendungen einfach abstellen dürfen, ohne dass es irgendwelche Haftungsfragen dann gibt, weil dann sind sie natürlich wesentlich schneller“, so Sammer. Die Haftungsfrage müsste der Gesetzgeber regeln, also der Haupteigentümer der Post. Denn im Frühjahr sei man mit Schadensersatzforderungen konfrontiert gewesen.

Außerdem, so der Gewerkschafter, müsste der gestaffelte Dienstbeginn aufhören. „Die Lösung ist, dass die Leute irgendwie miteinander anfangen können, weil mit dem gestaffelten Dienst passiert das, dass die zweite Partie bis 19.00 oder 20.00 Uhr unterwegs ist, und was das heißt, wenn ich da zwei, drei, vier Stunden im Dunkeln herumfahren muss, das sagt wohl eh alles“, so Sammer. Er fordert rasche Schritte zur Unterstützung der Zustellerinnen und Zusteller. Denn sie seien an der Grenze ihrer Belastbarkeit und zum Teil schon darüber.