Coronavirus: Intensivstation
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1.165 Neuinfektionen in Oberösterreich

Laut Krisenstab des Landes wurden von Montag auf Dienstag in Oberösterreich 1.165 Neuinfektionen durch Tests nachgewiesen. Die Vorbereitungen für die Massentests laufen weiter an, währenddessen wird die Lage in den Spitälern immer angespannter.

Derzeit gelten insgesamt 11.164 Personen als mit dem Coronavirus infiziert (Stand Dienstag, 17.00 Uhr) – am Freitag waren es noch beinahe 13.500. 37.351 Menschen befinden sich laut Krisenstab des Landes immer noch in Quarantäne.

148 Menschen in Intensivbetten

Besonders bedenklich ist die Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 in Krankenhäusern behandelt werden müssen: Diese stieg auf 1.065 – 148 von ihnen auf Intensivstationen. Bisher gab es in Oberösterreich 463 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19. Die Lage in den Spitälern wird vom Krisenstab als „angespannt“ bezeichnet.

Höherer Intensivbedarf wird erwartet

Erwartet wird, dass die Zahl der Patienten bis nächste Woche noch auf 160 bis 170 ansteigt. Um die bevorstehende Überlastung abzuwenden, ist als letzte Stufe im Krisenplan noch eine Aufstockung um 50 Intensiv- und Beatmungsplätze vorgesehen. Auch das Unfallkrankenhaus Linz stellt kurzfristig noch einige Betten zur Verfügung.

Mehr zur Lage in den Krankenhäusern in Spitalspersonal am Limit. Derzeit werden auch Ausweichquartiere geschaffen, um Covid-19-Patienten, die keine Akutbehandlung mehr brauchen, stationär betreuen zu können. Mehr dazu in Ausweichquartiere zur Entlastung der Spitäler

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 19. Dezember, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 428
Steyr-Stadt 69
Wels-Stadt 164
Braunau am Inn 407
Eferding 61
Freistadt 156
Gmunden 468
Grieskirchen 175
Kirchdorf 160
Linz-Land 430
Perg 167
Ried 158
Rohrbach 169
Schärding 325
Steyr-Land 196
Urfahr-Umgebung 162
Vöcklabruck 492
Wels-Land 215

Testpflicht für Grenzpendler in Bayern außer Kraft

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof hat die wöchentliche Testpflicht für Grenzgänger vorläufig außer Kraft gesetzt. „Die Außervollzugsetzung der Regelung hat allgemeine Wirkung“, erläuterte ein Gerichtssprecher am Dienstag die weitreichenden Folgen des Eilantrages zweier österreichischer Schüler aus Salzburg.

Viele offene Fragen zu Massentests

Die Frage, wie die für Dezember geplanten Coronavirus-Massentests ablaufen sollen, ist Montagabend zwischen Bundesregierung und Landeshauptleuten besprochen worden. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) sprach von einer Riesenaufgabe, für die man die Mithilfe der Bevölkerung brauche. Ohne Freiwillige werde es nicht gehen, so Stelzer im Interview mit dem ORF Oberösterreich Dienstagfrüh: „Wir haben jetzt 16 Drive-In-Stationen, um zu testen. Wenn wir nur die Hälfte der Bevölkerung an einem Schwerpunkt-Wochenende erreichen wollen, brauchen wir hunderte Teststraßen. Und da brauchen wir auch viele, die mithelfen.“ In Südtirol habe sich aber gezeigt, dass das möglich sei, wenn alle mit dabei sind.

Ob es in jeder Gemeinde Testmöglichkeiten geben wird, müsse erst mit den Vertretern von Gemeinden und Städten geklärt werden, so Stelzer. Sicher sei nur, dass es sehr breit regional gestreute Testmöglichkeiten geben werde. Vom Bund sei schon angekündigt worden, dass es nach den Tests kein Contact Tracing geben werde, „da würde kein Land mit der Behördenstruktur nachkommen“. Wichtig sei nur, dass positiv getestete Leute herausgefunden werden.

Reihe offener Fragen

Offen ist laut Stelzer noch die Frage, ob Menschen, deren Antigen-Test positiv ausfällt, auch einen PCR-Test machen müssen: „Das muss das Gesundheitsministerium jetzt rasch klären und zum Schutz der Betroffenen rechtlich sicherstellen, weil die einen rechtlich gültigen Bescheid zum Beispiel für Entgeltfortzahlungen brauchen, aber auch zum Schutz unserer Behörden.“ Eine andere und praktikable Möglichkeit wäre ein zweiter, rascher Antigen-Test. Das müsse aber noch vom Bund geklärt werden, so Stelzer. Wichtig werde auch die Logistik sein, denn man müsse verhindern, dass es zu Warteschlangen kommt. Der Bund habe angekündigt, dass es ein digitales Anmeldesystem geben soll.

Gemeinden bereiten sich auf Massentests vor

Bis zu 870 Teststationen könnten für 700.000 Menschen, wenn sie an zwei Tagen getestet werden sollen, notwendig sein. In den Gemeinden laufen bereits die ersten Planungen. Laut Gemeindebundpräsident Johann Hingsamer (ÖVP) stellt man sich auf Testreihen kurz vor Weihnachten ein: „Wir werden in erster Linie Räumlichkeiten zur Verfügung stellen müssen. Wir denken dabei an größere Säle.“ die Massentests abwickeln zu können, brauche es neben dem Bundesheer auch jedenfalls die Unterstützung von Ehrenamtlichen, so der Gemeindebundpräsident.

Gespräche mit den Feuerwehren laufen bereits und – trotz vieler offener Fragen – steht fest, dass die Feuerwehrleute zur Unterstützung der Gemeinden bereitstehen, versichert Landesfeuerwehrkommandant Robert Mayer.

Grüne verschieben erneut Landesversammlung

Die oberösterreichischen Grünen verschieben erneut ihre Landesversammlung, bei der die Kandidatenliste für die Landtagswahl 2021 beschlossen werden soll. Statt wie geplant am 5. Dezember findet sie nun am 8. Dezember, also nach dem geplanten Ende des Lockdowns, statt. Die Versammlung war zwar ohnehin als Online-Veranstaltung konzipiert, das Team zur Auszählung der Briefwahlstimmen hätte dennoch anwesend sein müssen. Das sei derzeit nicht durchführbar, so die Landespartei.