Ärzte in blauer Kleidung
APA/tirol kliniken/Schwamberger
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Coronavirus

Spitalspersonal am Limit

Mit den Kräften nahezu am Ende sind dutzende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Spitälern. Sowohl in der Ärzteschaft, als auch beim Pflegepersonal geht jeder Arbeitstag am Limit.

Einzelne würden auch Druck vom Chef oder der Chefin verspüren. Ein Pfleger schrieb zum Beispiel an den ORF Oberösterreich, dass Pausen nicht eingehalten werden dürften oder Überstunden nicht angerechnet würden. Branko Novakovic, der oberösterreichische Vorsitzende der Gesundheits- und Sozialberufe im Gewerkschaftsbund meint dazu, dass das Problem nicht in untersagten Pausen liege, sondern an der angespannten Situation: „Sie bleiben trotz ihrer Grenzen beim Patienten und dadurch entsteht natürlich diese Überlastung.“ Die Mitarbeiter würden sich für die Patienten „selbst opfern“, so Novakovic.

Harnoncourt: Kein Druck von Vorgesetzten

Druck von den Vorgesetzten gebe es dabei nicht, sagt der Chef der oberösterreichischen Gesundheitsholding, Franz Harnoncourt, denn das Führungspersonal kenne die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gut, dass sie abschätzen könnten, ob jemand aufgrund seiner Konstitution, seines Alters, seiner Arbeitsbelastung und seines Engagements eine Pause braucht. Trotz der guten Vorbereitungen gehe das System jetzt aber an seine Grenze, so Harnoncourt im Interview mit dem OORF Oberösterreich, und es werde von den Mitarbeitern extrem viel verlangt.

Ruf nach Unterstützungspersonal

Um den Druck etwas leichter zu machen, fordert die Gewerkschaft fordert Unterstützungspersonal. Das soll etwa Reinigungsarbeiten auch in sensiblen Bereichen übernehmen, um Ärzte und Pflegerinnen zu entlasten, damit sich diese sich voll und ganz auf die Patienten konzentrieren können.

Besprechungen zu CoV-Massentests

Dass es Massentests ab 5. Dezember geben wird, steht außer Frage, offen ist aber, wer sie wie machen wird. Montagabend werden Vertreter der Bundesregierung mit Landeshauptleuten und Gemeindevertretern das weitere Vorgehen beraten.

An der Videokonferenz werden neben Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP), Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne), Bildungsminister Heinz Faßmann und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (beide ÖVP) teilnehmen. Das Ziel der Abstimmung mit den Ländern ist ein koordiniertes Vorgehen mit den jeweiligen Gesundheitsbehörden. Vor diesen Besprechungen etwas zur Vorgangsweise des Landes zu sagen, sei daher nicht sinnvoll, so Gesundheitsreferentin und Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander (ÖVP)auf ORF-Anfrage. Auch in der Bildungsdirektion OÖ wartet man auf konkrete Vorgaben. Immerhin sollen zunächst alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Kindergartenpädagoginnen und Polizisten getestet werden.