Die Ergebnisse der heurigen Untersuchung präsentierte Kaineder mit dem Meteorologen Klaus Reingruber und den beiden Glaziologen Andrea Fischer und Kay Helfricht von der Akademie der Wissenschaften. Gletscher seien die Fieberthermometer des Planeten und sie würden zeigen, dass der Planet an hohem Fieber leide, so Kaineder.
„Im Mittel um 1,4 Meter abgeschmolzen“
Dort wo früher massenweise Schnee und darunter Eis lag, ist jetzt nur noch das Fragment einer Zunge zu sehen. Es ist viel zu warm, so der Meteorologe Klaus Reingruber von Blue Sky – der seit mittlerweile 17 Jahren laufend Messungen in Oberösterreich durchführt: „Wenn man es über die ganze Fläche rechnet, ist der Dachsteingletscher im Mittel um 1,4 Meter in der Eisdicke abgeschmolzen.“ Punktuell gebe es Stellen, wo der Hallstätter Gletscher um 20 bis 30 Meter in einem Jahr zurückgegangen sei, so Reingruber. Grund sei die sehr warme Wetterperiode im Juli, August und September, aber auch in den vergangenen Wochen sei es zu warm gewesen, so Reingruber.
Rückgang auch mit freiem Auge zu sehen
Und diesen Rückgang sieht man mittlerweile auch mit freiem Auge nach kürzester Zeit, so der Gletscherexperte: „Das geht mittlerweile so schnell, dass man diesen Rückgang durchaus von einem auf das andere Jahr schon erkennt. Man sieht, dass die Felsinseln im Eis jetzt immer mehr auftauchen. Das ist das erste, das man sieht.“
Düstere Prognosen der Experten
Schon einzelne extreme Jahre richten riesengroßen Schaden an und gehen dem ewigen Eis an die Substanz. Ändern wird sich das wohl nicht, denn auch die Prognosen der Experten ist düster: demnach wird das Gletschereis auch weiterhin schmelzen.