Themenbild Schule: Homeschooling – Mädchen beim Lernen
Pressefoto Scharinger / Johanna Schlosser
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coronavirus

CoV: Schulen bleiben vorerst auf Gelb

Die Ampel leuchtet also jetzt auch bei uns komplett rot. In Oberösterreich gelten seit heute schärfere Maßnahmen, morgen wird die Bundesregierung wohl mittels selektivem Lockdown zusätzlich nachschärfen. Für die Mediziner ist das ein wichtiger Schritt, in den Schulen dagegen bleibt alles wie es ist, hier leuchtet die Ampel nach wie vor gelb.

Ein auf Rot geschaltenes Bundesland, in dem die Schulampel trotzdem gelb leuchtet. Von Homeschooling hält Bildungsdirektor Alfred Klampfer vorerst nichts, auch bei älteren Schülern nicht. „Die Oberstufe kommt nicht ins Homeschooling, weil wir auch ganz ganz viele Schulen haben, wo kein einziger Fall ist. Warum sollen die auf Homeschooling gehen?“, so Klampfer.

Das heißt Schulen und Kindergärten bleiben für alle wie gehabt offen. Denn trotz über 500 Coronavirusfällen seien zwei Drittel der Schulen komplett Coronavirusfrei. „In unserem Fall sind die Zahlen so, dass man das gut vertreten kann. Das ist auch mit den Gesundheitsbehörden abgesprochen und das ist auch einvernehmlich, dass das für Oberösterreich durchwegs ein guter Weg ist, gehen auch die anderen Bundesländer teilweise mit“, so Klampfer.

Betroffene Schulen vereinzelt auf Orange

Aber: aus der Bildungsdirektion heißt es auch, dass Schulen mit zu vielen Infektionen separat auf Orange geschaltet, und damit ins Homeschooling geschickt werden. Wie etwa aktuell eine Berufsschule in Waizenkirchen. Auch Mediziner sehen keine Notwendigkeit Schulen und Kindergärten pauschal zu schließen. Aber die steigenden Infektionszahlen seien alarmierend, sagt der Linzer Lungenfacharzt und Primar am Kepler-Uniklinikum Bernd Lamprecht.

„Im Endeffekt haben wir nur drei Optionen. Wir können entweder Intensivkapazitäten ausweiten, das mag aber an den Personalressourcen scheitern. Variante zwei wäre andere intensivmedizinische Leistungen zu reduzieren, das fällt jedoch schwer, weil auf Intensivstationen fast nur schwer oder gar nicht verschiebliche Leistungen erbracht werden. Und die dritte Option ist eben, die Infektionszahlen zu bremsen, und damit den Zustrom zu den Intensivstationen besser zu regulieren“, so Lamprecht. Bei sehr hohen Infektionszahlen von mehreren tausend pro Tag stoße auch das beste Gesundheitssystem an seine Grenzen, sagt der Mediziner.