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Coronavirus

Mehr Personal für Contact Tracing

Die Nachverfolgung der Kontaktpersonen und Infektionsketten läuft, wird aber für die Behörden immer schwieriger. Bei den Bezirkshauptmannschaften und bei Magistraten wird das Personal für das Contact Tracing daher weiter aufgestockt, wie ein Rundruf des ORF OÖ gezeigt hat.

Der Aufwand der Nachverfolgung der Kontaktpersonen ist immer größer geworden, hieß es am Donnerstag etwa aus Vöcklabruck. Noch vor wenigen Wochen sind acht Personen mit dem Contact Tracing beschäftigt gewesen, jetzt sind es 25, so der Bezirkshauptmann von Vöcklabruck Johannes Beer.

In den letzten Tagen sei man an die Grenzen gestoßen, so Beer. Es sei immer mehr dazugekommen, als man abarbeiten konnte „und entsprechend wurden die Tage zu 14-Stunden-Tagen für die Mitarbeiter, sieben Tage die Woche – was natürlich eine enorme Belastung war und entsprechend stellen wir jetzt den Dienstbetrieb um“.

Alle verfügbaren Mitarbeiter eingebunden

In einem ersten Schritt werden alle verfügbaren Mitarbeiter der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck in das Contact Tracing eingebunden. An den Vormittagen gehen sie ihren gewohnten Arbeiten nach, an den Nachmittagen arbeiten sie an der Nachverfolgung der Kontaktpersonen. Unterstützung gibt es durch vier Bundesheersoldaten und Mitarbeiter des Landes. Das Arbeitsmarktservice (AMS) sucht nach neuen, befristeten Mitarbeitern. Beer geht davon aus, dass weitere zehn bis 15 Contact Tracer benötigt werden: „Ich denke, es wird sich noch weiter zuspitzen, wir werden durchaus noch eine Zeit lang das Contact Tracing in einer entsprechenden Qualität und Zeitnähe, jetzt verbessert wieder, schaffen. Aber natürlich wird man sich Gedanken machen müssen, wo man dann die Prioritäten setzt und werden wir womöglich eine neue Stufe der Pandemiebekämpfung erreichen, die aber sehr stark abhängig ist von den politischen Entscheidungen“, so Beer.

Personal rund um die Uhr gefordert

In Steyr haben die Infektionszahlen zuletzt erheblich zugenommen. Der Steyrer Bürgermeister Gerald Hackl sagte, dass das laufend aufgestockte Contact-Tracing-Team beinahe rund um die Uhr gefordert sei. Es habe die Situation gut im Griff. Es umfasst 22 Personen und werde im November um weitere zwei Mitarbeiter aufgestockt.

In den Bezirken Perg und Rohrbach sei das Contact Tracing bewältigbar, hieß es von den Bezirkshauptleuten. Der Perger Bezirkshauptmann Werner Kreisl räumte jedoch ein, dass man mit dem Contact Tracing zusehends an die Grenzen stoße. In beiden Bezirken habe man das Personal aufgestockt. Die Mitarbeiter arbeiteten teilweise im Schichtbetrieb.