Teströhrchen Coronavirus
unsplash/freestocks
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405 Neuinfektionen in Oberösterreich

Acht Monate nach den ersten bestätigten SARS-CoV-2-Infektionen in Österreich ist die Zahl der Toten in ganz Österreich auf über 1.000 gestiegen. Deutlich erhöht hat sich auch die Zahl der Patienten im Spital. In Oberösterreich sind in den letzten 24 Stunden 405 Neuinfektionen dazugekommen.

Laut Krisenstab des Landes waren in Oberösterreich am Dienstag mit Stand 17.00 Uhr in Oberösterreich 4.527 Menschen infiziert (positiver Test sowie Covid-19-Symptome). 13.716 Menschen befinden sich derzeit in Quarantäne, 332 Patienten werden in Krankenhäusern behandelt, 30 von ihnen auf Intensivstationen. 102 Personen sind bisher in Oberösterreich im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 29. März, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 390
Steyr-Stadt 94
Wels-Stadt 262
Braunau am Inn 498
Eferding 92
Freistadt 268
Gmunden 321
Grieskirchen 120
Kirchdorf 253
Linz-Land 415
Perg 234
Ried 202
Rohrbach 71
Schärding 127
Steyr-Land 133
Urfahr-Umgebung 137
Vöcklabruck 590
Wels-Land 278

Raml fordert telefonische Krankmeldung

Die Wiedereinführung der telefonischen Krankschreibung fordert der Linzer Gesundheitsstadtrat Michael Raml (FPÖ). Zu Beginn der Pandemie hatte die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) zur Verringerung der Ansteckungsgefahr die telefonische Krankschreibung ermöglicht, nach wenigen Monaten aber wieder eingestellt. Raml will sie wieder einführen, um den Kontakt zwischen gesunden und kranken Personen zu verringern. Man habe im Frühjahr gesehen, dass die Bürger verantwortungsvoll damit umgingen, denn die Krankenstandszahlen seinen zu Beginn der Pandemie sogar gesunken, so Raml.

Polizei distanziert sich von Auftritt einer Kollegin

Die Landespolizeidirektion Oberösterreich hat sich am Dienstag entschieden von den Aussagen einer Kollegin zum Thema Coronavirus distanziert. Die Frau sei seit zehn Jahren nicht mehr aktiv im Dienst, suggeriere das aber, etwa in einem Video und bei einem Auftritt am Nationalfeiertag in Wien gemeinsam mit Coronavirus-Leugnern. In dem Video fordert sie Kollegen auf, ihr Handeln zu überdenken und sich von Corona-Maßnahmen zu distanzieren.

„Diese Aussagen richten sich von selbst“, sagte oö. Polizeisprecher David Furtner zur APA. Die 4.300 Bediensteten in Oberösterreich hätten den Ernst der Lage erkannt und würden überdies mit Fingerspitzengefühl vorgehen. Die Aussagen der inaktiven Polizistin sorgten für „Kopfschütteln und sind ein Hohn gegenüber Kollegen, die erkrankt sind“. Die Einleitung eines Disziplinarverfahrens gegen die Frau werde geprüft.

CoV: Personalengpass in Spitälern

Die oberösterreichischen Spitäler beginnen wieder, elektive Leistungen herunterzufahren und Coronavirus-Patienten gleichmäßig auf alle Häuser zu verteilen, um die medizinische Versorgung so lange wie möglich aufrechterhalten zu können. Zwar kann die Zahl der Intensivbetten noch aufgestockt werden, der Engpass ist aber das Personal.

Mehr als 1.000 Tote in Österreich

Bis Dienstagfrüh sind 1.005 Personen in ganz Österreich an den Folgen von Covid-19 gestorben. In den vergangenen 24 Stunden wurden 2.835 Neuinfektionen gemeldet. Deutlich gestiegen ist die Zahl der Patienten im Spital. 1.400 Erkrankte lagen Österreichweit am Dienstag im Krankenhaus, davon 203 auf Intensivstationen – am Montag waren es noch 188. 24.789 Menschen waren aktiv infiziert.

Schutzmaßnahmen Coronavirus
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Zweiter Lockdown wäre für Kurz „Ultima-Maßnahme“

Sollten die CoV-Infektionen weiter ansteigen, will die Regierung mit restriktiveren Maßnahmen gegensteuern. „Je höher die Ansteckungszahlen sind, desto restriktivere Maßnahmen braucht es“, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) nach dem Ministerrat am Nationalfeiertag. Es gehe darum, eine Überlastung der Intensivmedizin zu verhindern. „Die Ultima-Maßnahme ist ein zweiter Lockdown“, sagte Kurz.

„Wir haben ein massiv steigendes, exponentielles Wachstum. Das ist eine extreme Herausforderung. Die Lage ist, auch für jene, die es immer noch nicht glauben wollen, sehr, sehr ernst“, betonte Kurz.