Anfang Februar des Vorjahres kam es zu einer blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei mazedonischen Familien. Mehrere Personen erlitten schwere Verletzungen. Der Bruder eines 29-Jährigen kam dabei ums Leben, wobei dieser einem 21-Jährigen die Schuld dafür gab.
Auch in der folgenden Gerichtsverhandlung Anfang September 2019 galt der Beschuldigte als Hauptverdächtiger, wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wels, Barbara Rumplmayr, auf APA-Anfrage mitteilte. Ein Schöffengericht verurteilte ihn zu 30 Monaten, davon zehn unbedingt. Weil er durch die Untersuchungshaft schon zwei Drittel davon abgesessen hatte, wurde er gleich auf Bewährung entlassen.
Racheakt sollte im September passieren
Mitte September 2020 soll der 29-Jährige in einem Lokal im Bezirk Vöcklabruck dem 23-jährigen Landsmann dann das Geld für die kriminellen Taten geboten haben. Der Angesprochene war laut Rumplmayr allerdings kein Familien-Mitglied, sondern dürfte aus dem Bekanntenkreis stammen.
Ein anwesender 22-Jähriger bedrohte den 23-Jährigen danach mit dem Umbringen, wenn er sich mit dem mutmaßlichen „Brudermörder“ anfreunden oder ihn über das Komplott informieren sollte.
Verdächtige in Untersuchungshaft
Der 23-Jährige ging am 4. Oktober zur Polizei und erzählte den Beamten von dem Komplott, das das geschmiedet werde. Nach umfangreichen Ermittlungen wurde der 29-Jährige am 8. Oktober und der 22-Jährige am 15. Oktober auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Wels festgenommen. Die Beschuldigten kamen in die Justizanstalt Wels in Untersuchungshaft.