In Passau, direkt an der Grenze zu Oberösterreich, gilt die Registrierungspflicht in der Gastronomie schon mehrere Monate. Beim Lokalaugenschein in einem urigen Wirtshaus in der Innenstadt zeigen sich die meisten Gäste gelassen. Falsche Daten geben nur die wenigsten an, so der Passauer Wirtesprecher Fritz Mayer. „Es hat mal einen oder zwei gegeben, aber die sind wirklich in der Minderheit. Einmal hatte ich eine Helene Fischer, die hat mich dann angeschaut und da hab ich dann gewusst, das kann nicht die Helene Fischer sein. Sie hat aber gleich geschmunzelt, also es hat auch gepasst“, so Mayer.
Ottfried Fischer: Zumutbar aber nicht ungefährlich
Ein paar Straßen weiter, in einer Trattoria, müssen die Kunden eine Registrierkarte ausfüllen, sagt die Inhaberin Sabine Arnold. „Es hat durchaus anfangs mehr gegeben die nicht bereit waren, Namen und Telefonnummer herzugeben. Aber das hat sich mittlerweile sehr beruhigt“, so Arnold. Ein prominenter Stammgast, der Schauspieler Ottfried Fischer, sieht die Registrierungspflicht hingegen kritisch. „Ja eigentlich ist es ein Schnüffeln, seine Nummer aufzuschreiben halte ich für zumutbar, aber nicht für ungefährlich“, so Fischer.
Registrieren mittlerweile Gewohnheitssache
Ein genauer Beobachter der Entwicklung ist der Korrespondent des Bayrischen Rundfunks in Passau, Martin Gruber. „Am Anfang war es schon schwierig, aber Gewohnheitsbedingt. Man musste sich schlichtweg einfach daran gewöhnen. Aber jetzt habe ich den Eindruck, dass die Leute wissen wie es läuft und selber schon schauen, wo ist der Zettel, wo kann ich unterschreiben“, so Gruber. Ab Dienstag gilt die Registrierungspflicht auch in Oberösterreich. Das Beispiel Passau zeigt, das meiste ist Gewohnheitssache.