Lern-App Wiederbelebung Med Uni Graz
Med Uni Graz
Med Uni Graz
Chronik

Ersthelferrate „sehr, sehr gering“

Mehr als 10.000 Menschen erleiden in Österreich jedes Jahr außerhalb des Krankenhauses einen Herzstillstand – nur jeder Zehnte überlebt. Die Überlebensrate ist vor allem deshalb so niedrig, weil sich viele Menschen nicht trauen, Wiederbelebungsmaßnahmen durchzuführen.

Dabei, so wiederholen Mediziner am „Tag der Wiederbelebung“ am Freitag gebetsmühlenartig, sei der einzige Fehler, nichts zu tun. Bei einem medizinischen Notfall rasch reagieren – das tun nur wenige, meist aus Sorge, etwas falsch zu machen, so Intensivmediziner Markus Simmer: „Die Ersthelferrate in Österreich ist leider sehr, sehr gering. Wir haben Raten – je nach Literaturangaben – zwischen zehn und 15 Prozent. In skandinavischen Ländern ist diese Rate bei 50 bis 60 Prozent, oder sogar noch höher.“

Minuten können entscheidend sein

Dort gibt es schon länger Erste-Hilfe-Programme, die bereits in Schulen ansetzen. Gerade die Minuten bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte sind entscheidend, so Notarzt Markus Hödl: „Das Gehirn fängt nach drei bis fünf Minuten an, abzusterben. Mit dem Notarztwagen haben wir Ausfahrtszeiten innerstädtisch von rund sechs bis acht Minuten, außerstädtisch rund acht bis zehn Minuten, bis wir beim Patienten sind, um professionelle Hilfe leisten zu können. In dieser Zeit ist es immens wichtig, dass schon etwas passiert.“

Projekt „Schüler retten Leben“

Das Jugendrotkreuz bemüht sich mit dem Projekt „Schüler retten Leben“, schon Jugendlichen das Basiswissen in Erster Hilfe beizubringen – mit einer jährlichen Schulung im Rahmen des Unterrichts, wie Sonja Gahleitner, Leiterin des Jugendrotkreuz, erklärt: „Kinder sind neugierig, probieren gerne etwas aus, bringen ihr Wissen mit nach Hause und sind somit auch Multiplikatoren.“ Inzwischen beteiligen sich an dem Jugendrotzkreuz-Projekt bereits 220 Schulen in Oberösterreich.