Warnstreik bei MAN Steyr
FOTOKERSCHI.AT/WERNER KERSCHBAUM
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Wirtschaft

Warnstreik bei MAN-Werk Steyr

Mit einem Warnstreik haben am Donnerstag die Beschäftigten des MAN-Werkes in Steyr ein deutliches Zeichen im Kampf um ihre Arbeitsplätze gesetzt. 2.300 Jobs wären direkt von einer Schließung des Werkes betroffen und Tausende mehr bei Zulieferern.

Laut Betriebsrat waren mindestens 4.000 Personen an den Protesten beteiligt. Die Belegschaft marschierte um 12.00 Uhr vom Werksgelände in Richtung Stadtplatz, wo sie eine halbe Stunde später einzog und unter Applaus u. a. von Kollegen der voestalpine und von BMW empfangen wurde. „Die Eigentümer treibt nur die Gier, deshalb kämpfen wir heute hier“, war etwa auf einem Banner der Gewerkschaft PRO-GE zu lesen.

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Warnstreik bei MAN Steyr
ORF/Thomas Psutka
Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Protestmarsch gegen Schließng des MAN-Werkes in Steyr
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Bürgermeister solidarisch mit Belegschaft

25 Bürgermeister der Region hätten sich solidarisiert, die MAN-Belegschaft führe den Kampf nicht allein, sagte Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) zu Beginn. Diktatorische Abgehobenheit habe es noch nie bei MAN gegeben, das habe die Belegschaft nicht verdient, so der Stadtchef wörtlich. Zur Kundgebung wurden u. a. auch GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber, PRO-GE-Vorsitzender Rainer Wimmer, SPÖ-Bundesparteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner, Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) sowie Soziallandesrätin und SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer erwartet.

Warnstreik bei MAN Steyr
ORF/Thomas Psutka
Die MAN-Mitarbeiter bei ihrem Protestmarsch in Steyr

Seit Wochen wird versucht, die Ende September vom Mutterkonzern Volkswagen (VW) angekündigte Schließung des Standortes Steyr abzuwenden. Erst in der Vorwoche schickten die MAN-Betriebsräte aus Österreich und Deutschland einen offenen Brief an Ministerien und Abgeordnete. Darin warnten sie auch vor dem Verlust von technologischem Know-how, wenn der Vorstand seine Kürzungspläne umsetzt.

MAN: Verträge von Einigung auf Neuausrichtung abhängig

Der Lkw- und Bushersteller MAN kündigte mit 30. September die Beschäftigungssicherungs- und Standortverträge für die Werke in Steyr und auch in Deutschland aus wirtschaftlichen Gründen. Sollten sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite bis Ende 2020 bei in Kürze beginnenden Gesprächen auf eine Neuausrichtung von MAN einigen, könnten abhängig vom Verhandlungsergebnis die Sicherungsverträge ganz oder teilweise wieder in Kraft gesetzt werden, teilte MAN gleichzeitig mit.

Die Standortsicherung hätte bis 2030 gelten sollen. Vor dem Aus stehen die Werke Steyr in Österreich sowie Plauen und Wittlich in Deutschland – mehr dazu in MAN: Keine Garantie mehr für Standort Steyr (ooe.ORF.at).