Arzt beim Abhören eines Patienten
APA/HELMUT FOHRINGER
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CORONAVIRUS

Ärzte sprechen von Post-Covid-Syndrom

Wer an Covid-19 erkrankt war und wieder gesund geworden ist, hat vielleicht nur den ersten Abschnitt eines langen Weges geschafft. Darauf machen jetzt Lungenexperten aufmerksam. „Man kann von einem Post-Covid-Syndrom sprechen“, so der Mediziner Bernd Lamprecht.

Die Berichte über Langzeitfolgen würden sich mehren, heißt es. Unter den Langzeitfolgen leiden vor allem jene Patienten, die besonders schwere Verläufe einer Covid-19-Erkrankung überstanden haben. Das sind Fälle, bei denen es zu Aufenthalten auf der Intensivstation und zu mechanischer Beatmung gekommen ist.

Symptome: Erschöpfung, Atemnot, Depressionen

Laut Bernd Lamprecht, der Lungenexperte am Linzer Kepler Universitätsklinikum und Generalsekretär der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie ist, deutet vieles darauf hin, dass man von einem Post-Covid-Syndrom sprechen. Zu den Anzeichen zählen ein Erschöpfungszustand, der weder durch Schlaf noch durch Ruhepausen verringert werden kann, Atemnot und auch Symptome wie Schlafstörungen, Antriebslosigkeit und sogar Depressionen.

Symptome bei jedem dritten Patienten

Studien zeigen, so Lamprecht, dass solche Symptome bei einem Drittel der ambulant behandelten Covid-19-Patienten und sogar bei fast 90 Prozent der stationär behandelten Patienten festgestellt wurden. Den Ursachen komme man erst nach und nach auf die Spur, Veränderungen des Stoffwechsels und des Hormonhaushalts dürften unter anderem eine Rolle spielen.

CoV-Medikamente 2021

Der Lungenarzt gibt sich aber auch zuversichtlich: medizinisch könne derzeit schon viel mehr bei schweren Krankheitsverläufen getan werden als am Beginn der Pandemie, so Lamprecht. Und zwar dadurch, dass vorhandene Medikamente sozusagen umfunktioniert werden. Die Chancen stünden zudem gut, im ersten Quartal des kommenden Jahres einen Durchbruch bei der medikamentösen Therapie von Covid-19 zu erreichen.