Trinkwasser wird in ein Glas eingeschenkt
ORF.at/Dominique Hammer
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Chronik

Sanierungsplan für Deponie Ohlsdorf

Nachdem im Sommer zwei Personen wegen illegen Einbringens von Pestiziden in eine Deponie in Ohlsdorf (Bezirk Gmunden) – nicht rechtskräftig – verurteilt worden waren, ist nun die Deponieinhaberin per Bescheid verpflichtet worden, Maßnahmen zur Beseitigung der Pestizidbelastung durchzuführen.

Nach dem behördlichen Vorgaben soll der Deponiekörper permanent abgedeckt werden, um eine künftige Gefährdung des Grundwassers auszuschließen. Das berichtete Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) in einer Pressekonferenz mit dem Geschäftsführer der Asamer Kies- und Betonwerke, Robert Pree, sowie dem Wasserrechtsexperten des Landes Oberösterreich, Herbert Rössler, am Montag.

Sanierung gemeinsam mit Land OÖ erarbeitet

Pree sah sein Unternehmen als Opfer und betonte: „Wir haben selbst das größte Interesse, dass unsere Baurestmassen-Deponie ordnungsgemäß geführt wird.“ Darum habe man die Sanierungsmaßnahmen gemeinsam mit den Experten des Landes erarbeitet. „Betreffend der Kosten werden wir uns am Verursacher schadlos halten.“

Mit den behördlichen Maßnahmen sei ein weiteres Austreten von Pestiziden aus der Deponie verlässlich unterbunden worden und das Grundwasser sei als weitgehend saniert anzusehen, hieß es in der Presseunterlage. Ziel sei es, das Sickerwasser in der Deponie gezielt zu erfassen und zu reinigen, um eine Verunreinigung des Grundwassers nachhaltig zu verhindern. Die Sanierung werde in den kommenden zehn Monaten vorbereitet und sei über einen Zeitraum von zehn Jahren zu betreiben.

Vierteljährliche Prüfungen

Das Grundwasser im Abstrom der betreffenden Deponie werde vierteljährlich überprüft. An einer Messstelle wurde seit 2017 kein Pestizidgehalt über der Bestimmungsgrenze festgestellt, an einer anderen war der Wert für das Herbizid Clopyralid im Dezember 2018 erhöht, im März 2019 jedoch wieder im grünen Bereich. Im Brunnen Aupointen wurden seit Ende 2017 keine Spuren von Clopyralid festgestellt.

Abschließend wurde klargestellt, dass die aktuelle Grundwasserverunreinigung im Gebiet der Aurachrinne in keinem Zusammenhang mit der Baurestmassen-Deponie in Ohlsdorf stehe. Kaineder forderte, dass der Pestizid-Cocktail, der Böden und Wasser durchdringe, ein Ende haben müsse. „Wir müssen uns langfristig für eine Landwirtschaft einsetzen, die ohne diese Gifte auskommt, und die gefährlichsten sofort verbieten“, betonte er.