MAN Steyr Lkw
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Politik

Arbeitsplatzverluste: Krisensitzung in OÖ

In Linz wird am Dienstag auf Einladung von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) ein Gipfelgespräch mit Bundes- und Landespolitik sowie den Sozialpartnern stattfinden, um Maßnahmen zur Standort- und Arbeitsplatzsicherung zu erörtern. Dabei wird es auch um die für 2023 beabsichtigte Werkschließung des MAN-Werks in Steyr gehen.

Ursprünglich war geplant gewesen, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz persönlich zu dem Treffen kommt, jetzt ist klar, dass er nur per Videoschaltung in Linz dabei sein wird. Der Grund: Nachdem am Montag ein enger Mitarbeiter von Kurz positiv auf das Coronavirus getestet worden war, wurden auch alle Regierungsmitglieder getestet, die Kontakt mit dem Mitarbeiter hatten. Der Test von Kurz ist zwar negativ ausgefallen, dennoch wird Kurz, wie es aus dem Kanzleramt heißt, Termine – wie in einer solchen Situation vorgesehen – vor allem per Telefon und Video wahrnehmen – mehr dazu in Regierungsriege negativ getestet (news.ORF.at).

„Krise nur durch Miteinander zu bewältigen“

An dem Treffen in Linz nehmen dafür jetzt auch die Sozialpartner – WK-Präsidentin Doris Hummer, AK-Präsident Johann Kalliauer, IV-Präsident Axel Greiner, AMS OÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Straßer – sowie Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) teil. Landeshauptmann Thomas Stelzer meinte vorweg, für ihn sei klar, dass große Herausforderungen wie die Coronavirus-Krise nur durch ein Miteinander bewältigt werden können. Für das Absichern des Standortes Oberösterreich müssen Arbeitnehmervertreter, Arbeitgebervertreter und die Politik ihre Kräfte bündeln und gemeinsam um jeden Arbeitsplatz kämpfen, so Stelzer.

Auch Besuch bei MAN Steyr geplant

Am Dienstagmittag besuchen dann die Spitzen des ÖGB und der Gewerkschaften MAN in Steyr, um gemeinsam mit dem Betriebsrat „Strategien für den Kampf um den Standort zu besprechen“. Zuletzt hatte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) angekündigt, an einem „Österreich-Konsortium“ zu arbeiten, um so Arbeitsplätze zu halten. Für den Betriebsrat steht allerdings nicht der Verkauf, sondern der Erhalt des Werks Steyr im Vordergrund.

SPÖ: „ÖVP bisher nur durch Untätigkeit aufgefallen“

SPÖ-Landeschefin Birgit Gerstorfer sagte, sie sei froh, dass das lange Drängen der SPÖ endlich Erfolg bei der ÖVP zeige. Denn die sei in Sachen Arbeitsmarkt bisher nur durch Untätigkeit aufgefallen. Das Gespräch am Dienstag von Bundeskanzler und Landeshauptmann könne nur ein erster Schritt in Richtung des von der SPÖ seit längerem geforderten Industriegipfels sein, so Gerstorfer.