Flughafen Blue Danube Airport Linz
FOTOKERSCHI.AT/KERSCHBAUMMAYR
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Wirtschaft

Flaute am Linzer Flughafen

Ein wenig Licht, aber auch viel Schatten gibt es am Flughafen Linz. Für den Winterflugplan droht wegen der Reisebeschränkungen beim Passagierverkehr fast ein Totalausfall. Zumindest die Verbindung nach Düsseldorf wird aber bald wieder angeboten.

Ab 2. November werde an vier Tagen pro Woche die Verbindung nach Düsseldorf wieder ins Programm aufgenommen, so Geschäftsführer Norbert Draskovits. Das ist der erste Linienflug, der seit dem Lockdown im März auf dem Programm steht. Allerdings ist nun aber auch fix, dass es die Verbindung nach Frankfurt bis zumindest März nicht geben wird. Was besonders bitter sei, weil diese vier täglichen Flüge bisher nicht nur von den Passagierzahlen her, sondern auch für Geschäftsreisende die wichtigste Verbindungen waren.

Reisebeschränkungen verhindern Flüge

Auch der Blick auf die Charterflüge im Winterflugplan macht die Lage nicht besser. Die geplanten Verbindungen – zum Beispiel nach Ägypten oder auf die Kanaren – stehen zwar noch im System, werden wegen der geltenden Reiseeinschränkungen aber wohl nicht durchgeführt werden. Die Passagierzahlen aus der Zeit vor der Krise – 450.000 bis 500.000 Passagiere pro Jahr – bleiben in weiter Ferne.

Frachtgeschäft läuft wieder gut

Die Regionalflughäfen hätten es derzeit besonders schwer, meint Draskovits, weil die Fluglinien ihre Kapazitäten zuerst bei den großen, internationalen Drehkreuzen wieder aufstocken würden. Das „sehr gut funktionierende Frachtgeschäft“ sei zwar ein Vorteil, auf einem Bein könne man aber nur eine Zeit lang stehen. Entscheidend für den Verlauf des kommenden Jahres sei der Sommerflugplan, da gehe es für den Flughafen Linz immerhin um 25 Flugverbindungen pro Woche.

Stadt und Land führen Zukunftsgespräche

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) bezeichnete die wirtschaftliche Lage des Flughafens als „dramatisch“ und kündigte am Mittwochvormittag an, dass die Stadt Linz und das Land Oberösterreich als Eigentümer des Flughafens nächste Woche Zukunftsgespräch führen werden. Für Luger liegen die Ursachen der Probleme zum Teil in „fatalen wirtschaftspolitischen Fehlentscheidungen der Bundesregierung“ Er zeigte sich davon überzeugt, dass der Industriestandort Oberösterreich einen Flughafen benötigt.