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pixabay/renehesse
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Wirtschaft

VW-Chef rechtfertigt Stellenabbau bei MAN

VW-Chef Herbert Diess hat den geplanten Stellenabbau beim Lkw- und Bushersteller MAN aus der VW-Nutzfahrzeugholding Traton verteidigt. Betroffen sind auch die 2.300 Mitarbeiter des MAN-Werks in Steyr.

Der Manager verwies am Mittwoch in Berlin bei der Online-Hauptversammlung des VW-Konzerns darauf, dass die wirtschaftliche Basis von MAN schon vor der Coronavirus-Krise nicht ausreichend gewesen sei, um über den Lkw-Zyklus hinweg strategisch wichtige Investitionen zu finanzieren.

Betriebsrat hofft weiter auf Verhandlungen

„MAN Truck & Bus braucht die Restrukturierung mit Werkschließungen und Personalabbau in der Größenordnung von rund 9.500 Stellen, um die Wettbewerbsfähigkeit herzustellen“, so der VW-Chef. Gestern hatte MAN angekündigt, die Standort- und Beschäftigungsgarantie für die deutschen Werke und den Steyr-Standort aufzukündigen. Der Betriebsrat hofft, die Komplettschließung abwenden zu können. Die Verhandlungen mit der Geschäftsführung beginnen in Kürze.

Jede vierte Stelle bei MAN gestrichen

Die Arbeitnehmervertreter in Deutschland und Österreich laufen Sturm gegen den geplanten Stellenabbau, VW steht stark in der Kritik, die Proteste sind groß. Etwa jede vierte der rund 36.000 Stellen soll wegfallen. Erst durch die angedachten Maßnahmen könne MAN bei der Elektrifizierung und den Anstrengungen zum autonomen Fahren zur Konkurrenz aufschließen, sagte Diess. Es gehe nun vor allem um Effizienzsteigerung beim Münchner Traditionshersteller, der im Geschäftsjahr 2019 lediglich eine operative Rendite von drei Prozent erwirtschaftet habe.