Chronik

Klimaschützer-Demo auf Linzer Hauptplatz

Auf dem Linzer Hauptplatz hat am Freitag erstmals seit mehreren Monaten wieder eine Demonstration der Klimaschutz-Bewegung Fridays for Future stattgefunden. Es war eine stehende Demo, der übliche Marsch über die Nibelungenbrücke war von der Stadt Linz untersagt und nur eine Standkundgebung genehmigt worden.

Die zum großen Teil jugendlichen Teilnehmer forderten von der Politik, sich für wirksamen Klimaschutz einzusetzen. Das rasche Handeln in der Coronavirus-Pandemie habe gezeigt, dass Veränderungen rasch umgesetzt werden können, so zum Beispiel der Aktivist Bernhard Schwab.

„Politikern fehlt Mut“

„Wir hätten nie vor dem Lockdown gedacht, dass die Politik beispielsweise in dieser Schnelligkeit einen globalen Flug-Shutdown durchsetzen kann, oder, dass auf einmal die Mehrheit der Unternehmen auf Homeoffice setzt und dadurch der Alltagsverkehr auf ein Minimum reduziert wird – Zustände sind änderbar.“ Wenn es um das Klima gehe, fehle den Politikern aber der Mut.

Ein Marsch der Teilnehmer über die Nibelungenbrücke war vom Magistrat mit Verweis auf die Coronavirus-Ansteckungsgefahr untersagt worden. Das sorgte auch am Freitag für Unmut, in anderen österreichischen Städten seien mobile Demonstrationen erlaubt worden, so die Organisatoren. Sie sprachen von 800 Teilnehmern in Linz, die Polizei schätzte die Zahl auf 200 bis 300.

Luger: Imageschaden reduziert

Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) warb indes um Verständnis für die Entscheidung der Stadt: Bei einem Marsch würden sich Abstandsregeln schwerer einhalten lassen als bei einer Standkundgebung, so der Stadtchef. „Gleichzeitig wird die Gefahr eines Clusters und möglichen Imageschadens für die Bewegung reduziert.“ Der Grüne Klubobmann im Gemeinderat, Helge Langer, kann die Entscheidung nicht nachvollziehen. Sie sei „willkürlich“ und decke sich auch nicht mit den Bundesvorgaben.

Fridays for Future Linz hat gegen den Bescheid der Stadt Beschwerde beim Landesverwaltungsgericht (LVwG) angekündigt. Die Klimaaktivisten sehen einer Entscheidung optimistisch entgegen, da das LVwG bereits den Veranstaltern einer Tierschutzdemo, die ebenfalls aus Coronavirus-Gründen verboten worden war, recht gegeben hat.