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pixabay/PublicDomainPicures
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Politik

Immer mehr Attacken gegen Bürgermeister

Anfeindungen, persönliche Beleidigungen, manchmal sogar körperliche Attacken müssen immer mehr Bürgermeister wegstecken. Der Lambacher Bürgermeister zieht nun die Notbremse – er wird sein Amt wegen persönlicher Angriffe zurücklegen.

Die Tage, an denen Klaus Hubmayer das Lambacher Rathaus als SPÖ-Bürgermeister betritt, werden bald gezählt sein. Zuletzt hätten persönliche Angriffe aus der 4.000 Einwohner-Gemeinde gegen ihn stark zugenommen.

„Das habe ich nicht mehr Not“

Das belaste ihn so sehr, dass er voraussichtlich mit Jahresende das Amt zurücklegen werde: „Speziell in den letzten Monaten hat es einige persönliche Angriffe gegen mich gegeben, nach denen ich mich gefragt habe, ob ich mir das weiter antun soll.“ Es sei vorwiegend um „Baugeschichten“ gegangen, nach denen er sich gedacht habe „das habe ich nicht mehr Not.“

Herzrhythmusstörungen und immer öfter schlaflose Nächte waren die Folgen der Attacken. Dabei sei es auch oft um Dinge gegangen, auf die er als Bürgermeister gar keinen Einfluss habe, so Hubmayr.

Verstärkte Aggressivität wegen wirtschaftlicher Probleme

Aus Sicht des Gemeindebundes verschärfte sich die Problematik heuer – wohl auch coronavirusbedingt – deutlich. Viele Menschen hätten mit wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen, erklärt der Präsident des oberösterreichischen Gemeindebundes, Johann Hingsamer, im Gespräch mit dem ORF Oberösterreich: „Manche sind jetzt auch vom Schicksal geplagt und gezeichnet. Das drückt sich dann auch als Aggressivität gegenüber Amtsträgern aus. Es ist leider auch eine Entwicklung der Zeit.“

Es gebe inzwischen schon „viele gute Leute“, die sich das Bürgeramt nicht mehr antun wollen, erklärt Hingsamer.