intelligentes Wundpflaster
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Wissenschaft

Intelligentes Wundpflaster an JKU entwickelt

Allein in OÖ käme es zehntausenden Patienten zugute: ein intelligentes Wundpflaster, das zeitgerecht Wundliegen anzeigt, das die Pflege erleichtert und langwieriges Leiden verhindert. Physiker der JKU haben biologisch abbaubare Sensoren entwickelt.

Es ist eine von vielen möglichen Anwendungen der weichen Robotik, aber eine mit großer Wirkung im Therapie- und Pflegebereich. Die auf weiche Materie spezialisierten Physikerinnen und Physiker der Johannes Kepler Universität (JKU) haben ihre jüngste Entwicklung – die künstliche Haut – bereits in renommierten internationalen Journalen publiziert.

Das intelligente Wundpflaster passt sich der Haut durch verschiedene Technologien an.

Sensoren und Kommunikationstechnologie

Eine Schicht aus abbaubarem, flexiblen Biogel, in die ebenfalls abbaubare Sensoren für Feuchtigkeit, Dehnung und Temperatur integriert sind und auch wiederverwertbare W-lan Kommunikationselektronik.

Martin Kaltenbrunner Vorstand am Institut sagt: „Wenn Sie diesen Sensor auf der Haut tragen, soll das so sein, dass Sie sich so fühlen, als hätten Sie diesen Sensor gar nicht. Und das ist genau der Knackpunkt: Sensoriktechnologie zu entwickeln, die mit dem Menschen verschwimmt“, so Kaltenbrunner.

Schnelle Wundheilung und Kostenersparnis

Eben deshalb und auch aufgrund seiner biologischen Abbaubarkeit, wird daraus jetzt ein intelligentes Wundpflaster entwickelt, im Verbund mit Hautärzten am Keplerklinikum. Denn allein in OÖ gibt es 42.000 chronische Wundpatienten, Pflegefälle oder Menschen mit Diabetes-Spätfolgen.

Wolfram Hötzenegger, Dermatologie Chef am Klinikum, macht neben der möglichen Entlastung des Leidenden und seiner Pflege, die Bedeutung für die Allgemeinheit deutlich: „Unser Ziel ist es, Wundverbände intelligent zu machen, indem wir mit Mikrosensorik den Verlauf der Wundheilung messen wollen. Das führt zu einer schnell heilenden Wunde, was schlussendlich Kosten sparen wird“, so Hötzenegger.

Die Marktchancen eines intelligenten Wundpflasters sind erheblich. Die Physiker der JKU suchen bereits nach einem Partner in der Industrie.