Haltegriffe in Straßenbahn
pixabay/quinntheislander
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coronavirus

Kaum Sicherheitsabstand in Bus oder Bahn

Mund-Nasen-Schutz tragen und zumindest einen Meter Abstand: In überfüllten Bussen oder Bahnen ist das oft nur schwer einzuhalten. Beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund kennt man die Problematik, eine wirkliche Lösung gibt es aber nicht.

Eine Stunde in einem vollen Bus in die Arbeit oder zur Schule, das ist Alltag für viele Menschen im Land. In den öffentlichen Verkehrsmitteln gilt eine Maskenpflicht für alle, doch so wie manche Masken aussehen beziehungsweise getragen werden, kann von Schutz keine Rede sein, etwa bei den am Kinn abgestützten Minivisieren. Da haben Aerosole und Tröpfchen leichtes Spiel. Lüften und den Meter-Abstand kann und muss man in Bus oder Bahn ohnehin nicht einhalten.

Zu viele Fahrgäste für Abstand

Das ginge auch von den Fahrgastzahlen her gar nicht, heißt es beim Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV). Mit Schulbeginn seien diese Zahlen nämlich wieder deutlich angestiegen. Mehr Busse stehen allerdings nicht zur Verfügung, Verträge beim OÖVV sind auf Jahre hinaus abgeschlossen, Ersatzbusse nur sehr begrenzt verfügbar. Wenn es auf einer Linie massive Probleme gebe, dann versuche man auch darauf zu reagieren, das gehe aber nur in beschränktem Ausmaß, so OÖVV-Sprecher Klaus Wimmer. Reisebusse kann man aufgrund der gesetzlichen Regelungen, etwa der Barrierefreiheit beim Ein- und Ausstieg, auch nicht so einfach zusätzlich anmieten.

70 Prozent weniger Fahrgäste im Lockdown

Die Fahrgastzahlen in Bus und Bahn sind derzeit einfach zu hoch, um wirklich auf ein erhöhtes Ansteckungsrisiko reagieren zu können. Anders war das im Frühling, zur Hochphase der Coronavirus-Pandemie. Der Lockdown mit Home Office und Schulschließungen hat es damals möglich gemacht, Sitzreihen mit nur einer Person belegen zu können und ganze Reihen freizulassen. Damals seien die Fahrgastzahlen um 70 Prozent zurückgegangen, so Wimmer. Jetzt seien sie wieder normal, wie immer zu Schulbeginn. Der fand in den vergangenen Jahren allerdings immer ohne Coronavirus, und aktuell deutlich steigenden Infektionszahlen statt.