Das Land Oberösterreich will mit dem frühen Ausbildungsbeginn nach der Pflichtschule verhindern, dass sozial engagierte Jugendliche andere Wege gehen. 38 junge Menschen haben am Montag in Linz und Andorf ihre Ausbildung zur diplomierten Altenpflegerin und zum diplomierten Altenpfleger begonnen.
Persönlichkeitsentwicklung und soziale Kompetenz
Der Bedarf an geschulten Pflegekräften ist hoch, mit der Schiene der Jungen Pflege werden schon die 16-Jährigen behutsam an einen dringend benötigten Beruf herangeführt, so Wilma Steinbacher, Direktorin der Altenbetreuungsschule des Landes. „Wir versuchen das im Sinne von der Persönlichkeitsentwicklung, wo wir sehr viele Stunden investieren, auch im Sinne der sozialen Kompetenz, um sie wirklich auch einmal als Person zu festigen, und dann in Schritten die fachlichen Themen wie Medizin und Pflege im Alter zu vermitteln“, so Steinbacher. Das passiert ab dem zweiten Lehrgangsjahr, in dem auch Praktika stattfinden, um das Gelernte anzuwenden.
Maßnahme gegen Mangel in der Pflege
Für Soziallandesrätin Birgit Gerstorfer (SPÖ) ist der Lehrgang, den sie 2018 ins Leben gerufen hat, eine der Maßnahmen gegen den Mangel in der Pflege. „In Summe haben wir in diesen drei Jahrgängen 86 Personen die in der Jungen Pflege ausgebildet werden, das sind in etwa fünf Prozent der Auszubildenden und die könnten alle leerstehenden Betten sozusagen belegbar machen, wenn sie dann auch anfangen“, so Gerstorfer.
Lehrgang an drei Standorten
Angeboten wird der dreijährige Lehrgang derzeit in Linz, Ried im Innkreis und Andorf (Bezirk Schärding). Mit dem 19. Lebensjahr schließen die jungen Leute ihre Ausbildung ab, in knapp einem Jahr werden die ersten Absolventen der Jungen Pflege ihre Arbeit aufnehmen.