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STADT LINZ DWORSCHAK
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Umwelt

Artenvielfalt in Linz wird erforscht

Forscher wollen feststellen, wie es um die Artenvielfalt in Linz bestellt ist. Sie setzen dabei auf Unterstützung aus der Bevölkerung. Die Linzer sollen Tiere und Pflanzen fotografieren und diese Fotos via Internet oder Handy-App an die Forscher senden.

Hintergrund ist dabei das Artensterben. Rund ein Drittel aller Tier- und Pflanzarten Österreichs steht auf der Roten Liste der bedrohten Arten. In den letzten Monaten sind trotz dieser Entwicklung in Linz seltene Tiere und Pflanzen gesehen worden, wie zum Beispiel die Graugans. Sie lebt nicht nur im Almtal, sondern auch in Linz. Seit Jahren macht sie als Gast Halt, heuer ist erstmals festgestellt worden, dass die Graugans in Linz brütet. Gesichtet wurde auch ein Fuchs im Linzer Stadtteil Solar City.

Würfelnatter und Wechselkröte

Eine in Oberösterreich vom Aussterben bedrohte Schlange ist in Linz heimisch geworden, so der Leiter der Naturkundlichen Station, Friedrich Schwarz: „In Katzbach am Linzer Stadtrand, aber noch im Linzer Stadtgebiet, gibt es eine Population der Würfelnatter. Das ist eine extrem seltene Schlangenart. Oder auch die Wechselkröte – eine der seltensten Amphibienarten Österreichs – kommt im Stadtgebiet vor. Und man glaubt ja gar nicht, wo sie vorkommt, nämlich im Industriegebiet.“ Mehrere dieser tierischen Landeshauptstadtbewohner sind dank der Mithilfe von Linzerinnen und Linzern gesichtet worden.

Bereits 300 Meldungen an Forscher eingereicht

Denn seit dem Frühjahr gibt es ein Mitmachprojekt namens „Linz tierisch“. Mittels einer Handy-App oder über eine Internetseite sind schon rund 300 Meldungen hochgeladen worden. Diese gesammelten Daten der Hobbynaturkundler, liefern für die Forscher des Naturschutzbundes und der Naturkundlichen Station der Stadt Linz wichtige Daten. So wollen die Forscher feststellen, welche Veränderungen der Artenzusammensetzung es gibt oder auch welche Arten verschwunden sind oder sich neu angesiedelt haben.

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Die unter Naturschutz stehenden Traun-Donau-Auen seien dabei eine Fundgrube für neue Arten, so Schwarz. Dieses Natura 2000-Gebiet sieht Umwelt- und Naturstadträtin Eva Schobesberger (Grüne) bedroht: „Unmittelbar angrenzend an dieses Natura 2000-Gebiet ist nach wie vor offen, ob 180.000 Quadratmeter Grünland in Betriebsbaugebiet umgewidmet werden. Ich hoffe sehr, dass man von diesem Vorhaben Abstand nimmt, weil es einen sehr schwerwiegenden Einfluss auf das Gebiet hätte.“ In den Traun-Donau-Auen lebt etwa eine seltene Vogelart namens Drosselrohrsänger, aber auch der Biber oder der Eisvogel.