Coronavirus-Ampel wird gelb
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Oberösterreich wird großteils gelb

Die Ampelkommission hat in der Nacht auf Dienstag nach stundenlanger Debatte die Empfehlung beschlossen, erstmals Bezirke auf Orange zu schalten. In Oberösterreich ist es nirgends orange, dafür ist hier gelb die dominierende Farbe. Kritik an der Ampel kam erneut vom Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ).

Nur drei Flecken auf der Oberösterreich-Karte bleiben grün, und das sind die Innviertler Bezirke Braunau, Ried und Schärding. Alle anderen Bezirke und Statutarstädte werden die Coronavirus-Ampelfarbe gelb erhalten, das hat die Sondersitzung der Ampelkommission in der Nacht ergeben.

Orange bringt faktisch kaum Änderungen

Für das tägliche Leben bedeutet die gelbe Ampelfarbe de facto aber keine Änderung. Denn seit Montag 0.00 Uhr gelten ohnehin die verschärften Sicherheitsmaßnahmen. Darunter fällt unter anderem die Schutzmaskenpflicht in so gut wie allen Innenräumen des öffentlichen Lebens.

Fünfstündige Sondersitzung

Die Sondersitzung der Ampelkommission war wegen stark gestiegener Infektionszahlen in den vergangenen Tagen einberufen worden. Fünf Stunden lang dauerte die Sitzung, und gegen 22.00 Uhr war klar, dass die Ampel in einigen Städten und Bezirken Österreichs erstmals auf Orange springen wird. Allerdings nicht in Oberösterreich, sondern in Wien, Innsbruck-Stadt, Kufstein, Dornbirn, Bludenz, Mödling und Neunkirchen.

Luger: „Ampel nicht hilfreich, sondern gefährlich“

Die Coronavirus-Ampel sei nicht hilfreich, sondern sogar gefährlich. Das sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger in Anbetracht der jüngsten Empfehlungen der Ampelkommission, wonach der Großteil Oberösterreichs gelb zu sein hätte. Vor allem das Tempo und die scheinbare Unverbindlichkeit der Farbsprünge machen Luger laut einer Aussendung Sorgen. Das würde bei einem Teil der Bevölkerung zu Panik, bei anderen mangels Verständnisses zu Sorglosigkeit führen.

Bei Kindern und Eltern, steige die Verunsicherung, wie das Schuljahr weitergeht, bei Unternehmen in „grünen“ Bezirken mit Mitarbeitern aus „gelben“ Bezirken würde Ratlosigkeit herrschen, so Luger. Darum appelliert er einmal mehr, die „Anschober-Ampel aus dem Verkehr zu ziehen und sich auf besonnene Sacharbeit statt farbenfrohe Öffentlichkeitsarbeit zu konzentrieren“, hieß es in der Aussendung.

Stelzer: Kein Problem mit Gelb

Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hat „kein Problem“ damit, dass die Corona-Ampel für weite Teile seines Bundeslandes auf Gelb gestellt wurde. „In der Pandemie müssen wir grundsätzlich von einem Risiko in allen Landesteilen ausgehen, unabhängig davon, ob ganz aktuell in einem Bezirk mehr oder weniger Fälle sind“, das ergebe sich schon alleine aus den täglichen Reisebewegungen.

Mit der bundesweiten Maskenpflicht sei ohnehin „ganz Österreich de facto auf Gelb gestellt“, so Stelzer. Wichtig sei nun, dass die Bevölkerung mitmache. Daher müssten die Maßnahmen „auch was die Corona-Ampel betrifft verständlich und nachvollziehbar“ sein, appellierte er an die Bundesregierung.