Festnahme mit Handschellen
ORF.at/Zita Klimek
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chronik

Drei Jahre Haft für Einbruchsserie in Linz

Ein 53-jähriger Serbe, der von September bis Dezember 2019 an einer Einbruchsserie im Bezirk Linz-Land beteiligt gewesen sein soll, hat am Mittwoch im Landesgericht Linz drei Jahre Haft ausgefasst. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Insgesamt waren 20 Taten angeklagt. Für sechs, die er auch zugegeben hatte, wurde der Mann schuldig gesprochen.

Anfang September 2019 war es im Bezirk Linz-Land zu einer auffälligen Häufung von Einbrüchen gekommen. Die Täter hebelten meist mit Werkzeugen Fenster oder Terrassentüren auf. Insgesamt wurde bei der Serie Beute im Wert von mehr als 102.000 Euro gemacht. Bei jenen Einbrüchen, für die der 53-Jährige verurteilt wurde, waren es gut 65.000 Euro.

U.a. DNA-Spuren führten die Ermittler zu dem 53-Jährigen. Die Anklage legte ihm zur Last, gemeinsam mit unbekannten Komplizen insgesamt 20 Delikte begangen zu haben – davon zwölf Einbrüche in Wohnhäuser sowie weitere in Geschäftslokale und eine Ordination, bei einigen Taten blieb es beim Versuch.

Vor Gericht bekannte sich der Angeklagte, der in Deutschland bereits wegen Einbrüchen zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden war, teilweise schuldig. Er gab zunächst fünf Delikte zu. Diese habe er gemeinsam mit einem Mittäter, dessen Namen er dem Gericht nannte, verübt. Er sei damals in Österreich gewesen, um ein Auto zu kaufen, schilderte er. Das Geld habe er aber verspielt und sich deshalb auf die Sache eingelassen. Von der Beute will er nur geringe Beträge – insgesamt 1.600 Euro – erhalten haben, Ziele ausspioniert habe er nie.

Angeklagter: Kann sein, dass ich mitgemacht habe

Die Richterin wunderte sich allerdings, dass er einen weiteren Einbruch, bei dem eine – noch dazu als eindeutig klassifizierte – DNA-Spur von ihm gefunden worden sei, nicht zugab. Das Ergebnis dieser DNA-Auswertung war erst nach Anklageerhebung eingetroffen. Nach Rücksprache mit seinem Anwalt sagte der Angeklagte zunächst: „Ich kann mir das nicht erklären“, später meinte er aber schließlich: „Es kann sein, dass ich mitgemacht habe.“ Bei diesem Einbruch hatte der Beutewert etwa 12.000 Euro betragen, er habe aber nichts davon bekommen, behauptete er. Bei der Erörterung der Frage, wie Fotos von der Beute auf sein Handy gekommen seien, wartete er immer wieder mit neuen Erklärungen auf, die aber meist Ermittlungsergebnissen widersprachen.

Dem Gericht reichten die Beweise für die 14 Taten, die er nicht gestanden hatte, nicht aus. Für die sechs zugegebenen Einbrüche, bei denen teils auch DNA-Spuren vorlagen, wurde er schuldig gesprochen. Bei einem Strafrahmen von einem bis zehn Jahren verurteilte der Schöffensenat den Mann zu drei Jahren Haft. Zudem muss er Privatbeteiligten-Ansprüche von gut 5.300 Euro begleichen. Der Angeklagte erbat sich Bedenkzeit, ebenso die Staatsanwaltschaft. Damit ist das Urteil nicht rechtskräftig.