Adria Urlaub
Reuters/Jennifer Lorenzini
Reuters/Jennifer Lorenzini
Coronavirus

Kroatienurlauber sollen heimkehren oder stornieren

In Oberösterreich ist am Freitag die Anzahl der Covid-19 infizierten Reiserückkehrer aus Kroatien weiter um 17 auf insgesamt 40 angestiegen. Ab Montag tritt die höchste Reisewarnstufe in Kraft. Vertreter der Reisebüros in der Wirtschaftskammer raten dringend, etwaige Urlaube in Kroatien zu stornieren oder heimzukehren.

Die positiv Getesteten waren individual reisende Familien und kleinere Freundesgruppen, die in der Region Makarska Urlaub machten, so der Krisenstab. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) begrüßte das Verhängen einer Reisewarnung für Kroatien.

„Wenn man schon unterwegs ist – dann umdrehen“

Von 122 Neuinfektionen in Oberösterreich in den letzten Tagen können 40 auf Rückkehrer aus Kroatien zurückgeführt werden. In Kroatien ist die Zahl der Neuinfektionen auf 180 pro Tag angestiegen. Die Bundesregierung sieht darin deutliche Alarmzeichen und warnt daher eindringlich vor Reisen in das beliebte Urlaubsland. Felix König, der Geschäftsführer des Reisebüroriesen Reisewelt und Mitglied im Fachverband der Reisebüros der Wirtschaftskammer, zieht daraus einen eindeutigen Schluss: „Wenn man wirklich am Sprung ist, Urlaub in Kroatien zu machen, also heute, morgen oder in den nächsten Tagen noch, würde ich dringend empfehlen, nicht zu fahren. Und wenn man schon unterwegs ist, sollte man umdrehen.“

Ab Montag 0.00 Uhr negativer Test notwendig

Und die Rückreise sollte wirklich möglichst schnell angetreten werden. Ab Montag 0.00 Uhr muss man nämlich für die Einreise aus Kroatien ein Gesundheitszeugnis – mit einem negativen Test, der nicht älter als 72 Stunden ist – vorgewiesen werden. Man kann sich auch in Heimquarantäne begeben, muss aber auch dann innerhalb von 48 Stunden verpflichtend einen PCR-Test veranlassen – und zwar auf eigene Kosten. Bis zum Vorliegen eines negativen Testergebnisses muss die Quarantäne eingehalten werden.

„Große Chancen, das Geld zurückzubekommen“

Bei den Reisekosten sieht laut König die Lage so aus: „Die meisten Kroatien-Urlauber sind Selbstfahrer. Da einfach zurückfahren, möglichst bald. Wenn man über ein Reisebüro gebucht hat, kann man mit großen Chancen versuchen, das Geld zurückzubekommen. Hat man über das Internet gebucht, kann man auch – mit großen Chancen – versuchen, das Geld zurückzubekommen. Da muss man sich dann aber direkt an das kroatische Hotel oder die Buchungsplattform wenden. Und das ist deutlich mühsamer.“ Derzeit sollen sich übrigens zehntausende Österreicher in Kroatien aufhalten.

Noch konsequenteres Vorgehen eingefordert

Stelzer „dankte“ der Bundesregierung Freitagnachmittag für die „rasche Reaktion“, eine Reiswarnung für Kroatien auszusprechen. Denn, so der Landeshauptmann in einer Aussendung weiter, die „stark steigenden Fälle der Reiserückkehrer zeigen, dass die Gesundheitskontrollen an den Grenzen nicht ausreichen und zahlreiche neue Fälle über das Ausland eingeschleppt werden“. Daher appellierte er an das Gesundheitsministerium, „noch konsequenter vorzugehen und vor allem auch die Ausweichrouten in den Fokus zu rücken“.

Infizierte in Bezirken (Land OÖ, 19. Dezember, 12.00 Uhr)

Linz-Stadt 428
Steyr-Stadt 69
Wels-Stadt 164
Braunau am Inn 407
Eferding 61
Freistadt 156
Gmunden 468
Grieskirchen 175
Kirchdorf 160
Linz-Land 430
Perg 167
Ried 158
Rohrbach 169
Schärding 325
Steyr-Land 196
Urfahr-Umgebung 162
Vöcklabruck 492
Wels-Land 215

Bundesweite Zahlen des Ministeriums

Die aktuellen bundesweiten Zahlen zu den gesamten positiven Testungen auf das Coronavirus können jederzeit unter dem folgenden Link auf der Website des Sozial- und Gesundheitsministeriums abgerufen werden: