Injektionsnadel mit Impfstoff
pixabay/HeungSoon
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Medizin

Russischer CoV-Impfstoff – Mediziner skeptisch

Die Zulassung eines russischen Impfstoffs gegen das Coronavirus noch vor Abschluss der international üblichen Test-Ergebnisse sorgt auch unter Oberösterreichs Medizinern für Bedenken. Eine zu frühe Zulassung sei mit hohen Risiken verbunden, sagen Experten.

Zu den Bedenken, eine zu frühe Zulassung des Impfstoffs sei mit hohen Risiken verbunden, sagte Holger Rumpold, Leiter der Covid-19-Quarantänestation im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz: „Ich teile diese Einschätzung, obwohl ich ein überzeugter Impf-Befürworter bin, aber in diesem Fall muss man sagen, dass die internationalen Richtlinien – wie das Robert-Koch-Institut oder die WHO auch schon festgehalten haben – nicht eingehalten werden“.

Derzeit keine Information zu Wirkung und Sicherheit

Die Wirksamkeit und Sicherheit könne derzeit nicht ausreichend und nachvollziehbar dargelegt werden. Über die Wirkung sowie über mögliche Nebenwirkungen wurde bisher nichts bekanntgegeben.

Nebenwirkungen können „gering, aber auch fatal sein“

Bekannt sei nur, dass der Impfstoff seit Mitte Juni an 38 Personen erprobt wurde. Das sei zu wenig, so Rumpold im Interview mit dem ORF OÖ, da Nebenwirkungen auftreten könnten. Auch wenn diese üblicherweise sehr gering seien, können sie aber durchaus „sehr fatal sein“.

Und je seltener eine Nebenwirkung ist, umso mehr Menschen müssten beobachtet werden, um auch seltene Ereignisse nachweisen zu können. Das ginge nur in einer bestimmten Beobachtungszeit und mit einer bestimmten Anzahl an Probanden.