Wolfgangsee aus der Luft
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger
Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger
Coronavirus

St.-Wolfgang-Cluster mit bundesweit 107 Fällen

Die neuerlichen Coronavirus-Testergebnisse aus St. Wolfgang liegen vor: Von 401 getesteten Personen seien zwei mit dem Coronavirus infiziert, wie das Land OÖ bekanntgab. Bundesweit werden 107 Fälle dem Cluster zugeordnet.

Bei den 401 Getesteten handelt es sich um die Mitarbeiter der betroffenen Betriebe in St. Wolfgang. Von ihnen wurden am Montag und Dienstag von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) erneut Proben genommen. Beim Land spricht man von einem beruhigenden Ergebnis. Für den Ort bedeutet dieses Testergebnis eine Entspannung: Ab 9. August fallen die auf 23.00 Uhr vorverlegte Sperrstunde und das Ausfüllen eines Datenblatts für die Gäste bei ihrer Abreise weg. Zwei freiwillig geschlossene Nachtlokale öffnen wieder. Landeshauptmann Thomas Stelzer und seine Stellvertreterin Christine Haberlander (beide ÖVP) sehen den eingeschlagenen Weg des verpflichtenden Mund-Nasen-Schutzes bestätigt.

71 Fälle mit Wohnort in Oberösterreich

Die Infektionsepidemiologen der AGES untersuchten das gehäufte Auftreten von CoV2-Fällen in St. Wolfgang bei Hotelpraktikanten: Der wahrscheinliche Ort, an denen der Großteil der Übertragung stattfand, seien zwei Nachtlokale gewesen, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung des Gesundheitsministeriums.

Es ließen sich 107 Ausbruchfälle identifizieren, darin seien vier mögliche Ausbruchsfälle inkludiert – 71 Fälle mit Wohnort in Oberösterreich, 15 mit Wohnort in Niederösterreich, zehn mit Wohnort in Salzburg, sieben mit Wohnort in Wien, zwei mit Wohnort im Burgenland und jeweils ein Fall mit Wohnort in der Steiermark und in Tirol. Es seien insgesamt 37 Fälle bei Praktikanten von Hotel/Gastro-Betrieben und 30 beim Stammpersonal aufgetreten, 17 Fälle bei Gästen, 16 Fälle bei Personen mit Aufenthalt in der Region und sieben Fälle als Folgefälle im familiären Setting.

Kein Fall bei internationalen Gästen

Die Ausbreitung des Ausbruchs sei laut Gesundheitsministerium durch eine rasche Identifikation der ersten Fälle, Auffindung der Kontaktpersonen, ausgedehntes Testen zur Auffindung weiterer Fälle sowie eine rasche Implementierung der häuslichen Absonderung von Fällen und Kontaktpersonen unter Kontrolle gebracht worden. Die damals in Oberösterreich geltende Verpflichtung zu Mund-Nasen-Schutz mag eine stärkere Virusverbreitung unter Hotelgästen verhindert haben.

Erfreulich sei, dass auch gemäß internationalem Contact-Tracing durch das Gesundheitsministerium bis dato noch kein Fall bei internationalen Gästen registriert worden sei. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne): „Der Cluster dürfte also – nach unserem heutigen Wissensstand – zu keinen internationalen Verteilungen geführt haben.“