Kerzen im Fenster
sergeypankratov – stock.adobe.com
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Chronik

Jägerstätter-Gedenken im kleinen Kreis

Das traditionelle Jägerstätter-Gedenken in St. Radegund fällt heuer Corona-bedingt kleiner aus. Das Programm dauerte statt der üblichen zwei Tage nur einen Tag. Die Besucherzahl war beschränkt. Es ist heuer der 77. Todestag des NS-Wehrdienstverweigerers.

Am Sonntag, dem 9. August, fand um 10.00 Uhr eine Eucharistiefeier auf dem Franz-Jägerstätter-Platz statt. 65 Personen konnten unter Wahrung des Sicherheitsabstands teilnehmen.

Am Nachmittag fand eine Wanderung zu den Marterln und Kreuzen von St. Radegund statt, zur Todesstunde um 16.00 Uhr gestaltete Pax Christi auf dem Jägerstätterplatz eine Andacht.

Gedenkplatz Franz Jägerstätter
Martin Pilgram
Gedenkstätte

Forschung zu Franz Jägerstätter

Das Franz und Franziska Jägerstätter Institut (FFJI) an der Katholischen Privat-Universität (KU) Linz bringt beim Studienverlag Innsbruck die neue Schriftenreihe „Jägerstätter Studien“ heraus, die einen Überblick über die internationale Forschung zu Franz Jägerstätter gibt.

Wanderung der Gläubigen mit Kreuz
Martin Pilgram
Wanderung

Der erste Band „Vom Schafott zum Altar“ wird beim Gedenken am 9. August in St. Radegund vorgestellt. KU-Professor Ewald Volgger befasst sich darin mit Persönlichkeiten, die geholfen haben, die Geschichte des Märtyrers präsent zu halten sowie mit Jägerstätter-Reliquien.

Mit 36 Jahren hingerichtet

Franz Jägerstätter wurde 1907 in St. Radegund geboren. Der Bauer und Mesner lehnte ebenso wie seine Frau, mit der er drei Kinder hatte, das Nazi-Regime als gottlos ab. Weil er den Wehrdienst verweigerte, wurde er am 9. August 1943 im Alter von 36 Jahren hingerichtet.

Heute ist er eine Symbolfigur des Widerstands gegen den Nationalsozialismus. Der Weg zu seiner juristischen Rehabilitierung 1997 und seiner Seligsprechung 2007 war allerdings lange und konfliktreich.