Kepler Universitätsklinikum Linz, Eingang zur Uniklinik
Daniel Scharinger
Daniel Scharinger
Coronavirus

CoV im KUK-Labor: „Infektionskette eingegrenzt“

Nachdem acht Mitarbeiter des Zentrallabors des Linzer Kepler Universitätsklinikums (KUK) positiv auf das Coronavirus getestet worden sind, gabe es weitere Tests, neue Fälle im Labor wurden keine bekannt. Rund um den Cluster St. Wolfgang gibt es inzwischen 75 Infizierte.

Insgesamt wurden bisher alle Kontaktpersonen der Kategorien eins und zwei – diese Gruppe umfasst 48 Leute – und die knapp 70 Labormitarbeiter getestet. Zu den am Donnerstag bekannt gewordenen acht Fällen kamen am Freitag keine weiteren aus dem Labor dazu. Allerdings wurden zwei Personen aus dem privaten Umfeld der betroffenen KUK-Beschäftigten positiv getestet. Im KUK geht man nach der abgeschlossenen Testserie davon aus, dass die Infektionskette eingegrenzt ist. Die Situation werde „intensiv beobachtet“, hieß es beim Krisenstab des Landes dazu.

Ansteckung im Labor ausgeschlossen

Dass sich die Mitarbeiter im Labor, wo strenge Hygiene- und CoV-Sicherheitsbestimmungen gelten, gegenseitig angesteckt haben, schließt Waldernberger aus, aber „erstens einmal kommen ja Mitarbeiter auch oft einmal gemeinsam zur Arbeit, sie treffen sich auch außerhalb, sie gehen auch gemeinsam essen.“ Es gebe auch außerhalb des unmittelbaren Arbeitsplatzes Möglichkeiten des Kontakts. „Das kann man nie ganz ausschließen“, so Waldenberger. Ob der erste positiv getestete Mitarbeiter auch tatsächlich der „Beginn der Kette“ sei, sei fraglich. „Es war einfach der erste, der symptomatisch wurde und krank zuhause war“.

Das Spital wies zudem darauf hin, dass das Zentrallabor „mehrfach nach ISO 9001:2009 rezertifiziert“ sei und es unter regulären standardisierten Bedingungen keine Infektionsgefahr durch das Hantieren mit Abstrichmaterial gebe. Zudem seien unter den positiv getesteten Labor-Mitarbeitern keine, die auch CoV-Abstriche bearbeiten, ebenso keine Ärzte.

Kein Zögern bei Tests

Waldenberger weist Kritik, wonach beim Auswerten der Tests gezögert wurde, zurück. Zu dem Gerücht, dass Mitarbeiter trotz positiven Tests weiterarbeiten hätten müssen, sagt Waldenberger: „Wir haben keine positiv Getesteten, die weiterarbeiten. Wir haben – vielleicht ist das die Vermischung – Schlüsselpersonen, Kontakt-Schlüsselpersonen , die nicht positiv getestet wurden, die der Behörde gemeldet werden und wenn die Behörde sagt, die können als Schlüsselpersonen akzeptiert und weiterbeschäftigt werden, dann werden die weiterbeschäftigt“, so Waldenberger.

Es gebe Schnelltests, die binnen vier Stunden Ergebnisse liefern. „Es hat nur deswegen zwei Tage gedauert, weil eben zunächst die Kontaktpersonen des einen Mitarbeiters getestet wurden, dann kamen eben im Laufe eines Tages drei positive dazu, die wiederum induzierten weitere Tests bei weiteren Kontaktpersonen. Und so hat die gesamte Kette zwei Tage gedauert“, so Waldenberger gegenüber dem ORF OÖ. Die Betroffenen zeigen laut Waldenberger einen grippeähnlichen Verlauf der Krankheit, von schweren Fällen sei derzeit nichts bekannt.

Quarantäne wird auf zehn Tage verkürzt

Mit Gültigkeit 1. August, also Morgen, wird die Quarantänezeit bei Infizierten und Kontaktpersonen von 14 auf zehn Tage verkürzt. Das haben Landeshauptmann Thomas Stelzer und Gesundheitsreferentin Christine Haberlander (beide ÖVP) angekündigt. Man folge damit den Empfehlungen des deutschen Robert Koch Institutes und des Bundes. Bei bereits vorher ausgestellten und noch laufenden Bescheiden bleibt es aber noch bei 14 Tagen Quarantänedauer.

75 Fälle um St. Wolfgang

Der Cluster in Sankt Wolfgang stieg am Freitag um fünf auf 75 Menschen angestiegen. In Oberösterreich kamen insgesamt seit Donnerstag 45 neue Infektionen mit dem Coronavirus dazu. Derzeit gibt es im gesamten Bundesland 436 positiv getestete Personen. Neun neue Fälle sind auf Reiserückkehrer zurückzuführen, so der Krisenstab des Landes. Zusammen mit den Folgefällen sind das 162 Betroffene. Die Lage im Freikirchencluster ist mit 244 Personen stabil.